Zusammen mit Tochter Emily und Cocker-Spaniel-Pudel-Mischling Rudi ist die alleinerziehende Kriminalkommissarin Katharina Danninger gerade erst von Mannheim zurück in ihre Heimatstadt Friedrichshafen gezogen. Eigentlich wollte sie sich zusammen mit ihrer Tochter ein erstes gemeinsames gemütliches Wochenende in ihrer Wohnung machen, da entführt sie ihr Exmann Daniel zu ihrem 20-jährigen Klassentreffen, das im Graf-Zeppelin-Haus schon in vollem Gange ist. Und wie vor 29 Jahren stehen ihre ehemaligen Mitschüler und Mitschülerinnen in kleinen Grüppchen zusammen. Leider geht der besondere Abend recht schnell vorbei. Katharinas Handy klingelt und ihr neuer Chef KHK Hubert Riedmüller bittet sie zum Fundort einer Leiche ins Maisfeld zwischen Friedrichshafen und Oberteuringen zu kommen. Die ermordete Frau kommt Katharina gleich bekannt vor. Bis sie in ihr das ehemalige Aschenputtel der Klasse Anna Maier erkennt, die anscheinend als Charlène La Bouche mit einen Edel-Escort-Service ihr Geld verdient hat. Schnell geraten einige Mitschüler ins Visier der Ermittlungen. Und auf Katharina stürmt so vieles aus ihrer Vergangenheit ein.
Mit Blut im Schuh startet Autorin Sandra Grauer die neue Krimireihe um die taffe und mir sehr sympathische Kriminalkommissarin vom Bodensee Katharina Danninger. Ich lerne sie, ihre Tochter Emily, ihre Mutter Maria und vor allem auch ihren charmanten Exmann Daniel, Rechtsmediziner, der jetzt in der Pathologie arbeitet, in ihrem neuen Umfeld kennen. Dazu ihren Patenonkel und gleichzeitig neuen Chef KHK Hubert Riedmüller der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen, dem sie abgewöhnen muss, sie immer noch Kathrinchen zu nennen. Und auch der Tod ihres Vaters, ebenfalls Kriminalbeamter, ist Thema. Diese immer wieder einfließenden persönlichen Einblicke in ihr Leben machen für mich die Ermittler noch mal ein Stück menschlicher und greifbarer. Und ich bin jetzt schon so gespannt, wie es mit Daniel und Katharina, die sich ja wieder sehr gut verstehen, weiter geht.
Der Fall um die Edelprostituierte Charlène La Bouch, die durch die vielen Schönheits-OPs auf den ersten Blick nicht mehr als Anna Maier zu identifizieren ist, ist ganz schön tricky. Einige von Katharinas ehemaligen Mitschülerin hatten Kontakt zu ihr. Doch ist einer davon auch ihr Mörder? Ein Motiv war für mich lange nicht erkennbar. Bzw. hatte ich immer mal wieder einen anderen Mann oder auch mal eine Frau im Visier. Die Auflösung hat mich dann doch überrascht, aber auch vollkommen zufrieden damit zurück gelassen.
Der Blick, den ich immer mal wieder auf den Bodensee habe erhaschen können, hat mir auch sehr gut gefallen. Diese Momente geben dem Krimi immer wieder seine Leichtigkeit und das regionale Flair, das ich sehr liebe.
Ein sehr guter Einstieg in eine neue Krimireihe von einer Autorin, mit der ich bisher nur mit zwei Sommerromanen auf Fehmarn war. Ich hoffe, dass Katharina bald wieder am Bodensee ermitteln wird. Da bin ich dann wieder mit dabei.