In dem Buch " die zitternde Frau " erzählt Siri Hustvedt die Geschichte ihrer Krankheit und ihr Suchen nach einem Grund für ihr mysteriöses und unkontrollierbares Zittern, welches das erste Mal bei einer Gedenkrede für ihren verstorbenen Vater auftrat und sich dann immer wieder bei öffentlichen Vorträgen wiederholte. So entsteht ein Bericht, eine Selbstdiagnose zu diesen Zuständen und eine Vertiefung in die Psychoanalyse, Neurologie und die Frage nach dem Körper- Geist Dualismus. Durch ihre Neugier und ihr zugleich tiefes und umfangreiches Wissen, ist das Buch ebenso informativ wie literarisch. Zugleich schreibt sie über die Leiden anderer Menschen und deren Schicksale, die einen mitreißen und faszinieren. Besonders hat mich der Fall des dreizehnjährigen " Neils¿ berührt, der nach der Bestrahlung eines Hirntumors seine Lesefähigkeit verlor, sowie die Fähigkeit Gesichter und Gegenstände zu erkennen. Er konnte sich an sein Leben nach dem Tumor nicht mehr erinnern. Dadurch war es schwer mit ihm zu kommunizieren, bis man entdeckte, dass er sich beim Schreiben, besser an Dinge erinnerte als beim Sprechen." Während er schrieb, war er fähig, aufzuschreiben, was der Rest von ihm vergessen hatte. Der sprechende Neil hatte Amnesie. Neils schreibende Hand nicht. " Dieses Phänomen nennt man automatisches Schreiben.Wie jedes ihrer Bücher, war auch dieses heilend und bedeutend für mich. Sie öffnet meine Welt mit ihrer Beobachtungsgabe und Art und Weise zu Erzählen. Sie hat mich auch bestärkt über meine eigene chronische Krankheit zu sprechen, als sie zu verschweigen und die Hoffnung nicht zu verlieren, wie aussichtslos einem die Lage auf vorkommen mag. Auch hat sie mich gelehrt wie wichtig Erinnerung ist, weil sie ausmacht wer wir sind. " Für jemanden, der oft von einer Krankheit überwältigt wird, die es ihm schwermacht, die verschiedenen Teile seiner Selbst zu integrieren, der das Gefühl hat auseinander zu fallen, für so einen Menschen sind die Wörter " ich erinnere mich¿ an sich schon therapeutisch.