Inhaltsangabe:
Lucinde Lucy Riwall kehrt nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium wieder auf die Kamelieninsel zurück, wo sie in die Kosmetikfirma ihrer Mutter einsteigen soll. Kaum ist sie zurück, taucht auch schon das erste Problem auf: das dringend benötigte Tsubaki Öl wird nicht mehr geliefert. Ihre Mutter Sylvia will deshalb nach Japan fliegen, um sich vor Ort zu erkundigen, warum es zu diesem Lieferengpass kommt. Ein familiärer Grund lässt ihre Reise platzen und Lucy muss fliegen. Auf dem Flug lernt Lucy sie den attraktiven Finn kennen und verbringt sogar einen wunderschönen Tag mit ihm. Hals über Kopf hat sie sich in ihn verliebt, aber ist er wirklich der Mann, mit dem sie sich eine Zukunft vorstellen kann? Aber auch beruflich ziehen dunkle Wolken auf, denn die Kamelienölmanufaktur steht vor dem Aus. Wie wird es nun für Lucys Familie weitergehen? Bedeutet dies auch das Aus für die Kosmetikfabrik?
Nach zahlreichen Buchreihen (wie z.B. Die Rosenholzvilla oder Die Seidenvilla) hat Tabea Bach nun ihr neustes Werk Das Kamelienhaus, dass im Oktober 2025 im Lübbe Verlag erschienen ist, vorgelegt. Wer sich jetzt fragt: Kamelien? da war doch schon mal was, dem gebe ich recht. Dies ist die Fortsetzung der Trilogie Die Kamelieninsel, die 2018/19 (ebenfalls im Lübbe- Verlag) erschienen ist. Tipp: Die Reihen kann unabhängig voneinander lesen! Da ich schon seit Jahren ein großer Fan dieser Autorin bin, freute ich mich auf das neuste Werk von ihr. Ihre Romane sind eine schöne Reise in ferne Länder mit Wohlfühlgarantie und so begab ich mich buchtechnisch in die Bretagne bzw. nach Japan.
Allein das Cover und der dazugehörige Farbschnitt des Buches sind ein wahrer Eyecatcher. Nur irgendwie blöd, wenn man es ins Regal stellen will, denn dann hat man auch nichts vom farbenfrohen Buchschnitt. Aber was solls. Schön ist er dennoch.
Wer schon das eine oder andere Buch von Tabea Bach gelesen hat, weiß ihren flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen. Ab der ersten Seite zog er mich auch diesmal in seinen Bann und die Seiten flogen nur so davon. Ihre bildhaften und detaillierten Kulissenbeschreibungen machen die Lesestunden zu wahren Highlights. Für mich schreibt Tabea Bach keine Geschichten, nein, sie nimmt ihre Leserschaft auf eine unvergessliche Reise mit. Sie hat mir die japanische Mentalität, Kultur und natürlich auch die Natur sehr nah gebracht. Einzigartig wie auch brillant sie das Ganze eingefangen und wieder gespiegelt hat. Was mich ein wenig störte, waren die zahlreichen japanischen Begriffe, die man zwar im Glossar (Ende des Buches) nachlesen kann. Natürlich kann ich auch Tabea Bach verstehen, die mit diesen Begriffen die Authentizität der Geschichte unterstreichen will. Mein Lesefluss wurde dadurch ein wenig gestört. Bei den Charakteren bin ich mir diesmal sehr unschlüssig, denn ihre Handlungsweisen haben mich ein wenig kopfschüttelt zurückgelassen. Besonders Lili, die beste Freundin von Lucy hat mich mit ihrem pubertären Verhalten mehr als nur genervt. (Ich bin mir noch nicht im Klaren, welche Rolle sie letztendlich hier spielt).
Der Fokus der Handlung ist Lucy samt japanischer Kamelienölmanufaktur und im Großen und Ganzen ein toller Stoff für einen wunderbaren Wohlfühlroman. Diesmal muss ich leider zugeben, dass mir die Umsetzung nicht so gut gefallen hat, wie bei den vorherigen Büchern, die die Autorin bereits veröffentlich hat. Mir ist schon klar, dass es sich hierbei um eine fiktive Geschichten handelt, aber ein wenig realitätsnah dürfen sie dennoch sein. Einige Situationen liefen mir zu glatt ab. Kaum war ein Problem da und schwups wurde es auch schon gelöst, bzw. war die Lösung greifbar. Irgendwie fehlte mir das berühmte i-Tüpfchen. Da es sich hierbei um eine Trilogie handelt, hätte ich gerne einen Cliffhanger gehabt, der mich neugierig auf den Folgeband macht. Selbst das fehlte mir. Insgesamt finde ich es sehr schade, dass mich die Story nicht so mitnahm, wie z.B. bei der Rosenholzvilla.
Trotz alle dem werde ich die beiden Bände, die, wahrscheinlich nächstes Jahr veröffentlicht werden, lesen. Irgendwie möchte ich doch wissen, wie es mit Lucy und Co enden wird.
31/2 Sterne.