Bei diesem Buch lockte mich weniger der Autor als der Titel, denn er weckte in mir die Frage: Wie finde ich in meinem Job die Berufung? Ich habe meinen Beruf nie als Berufung gesehen für mich war ein Job immer einfach ein Job. Menschen, die sich berufen fühlen, gehen darin völlig auf und sind zufrieden mit ihrem Platz. Ich mag meinen Beruf, entwickle mich darin weiter, aber als Berufung habe ich ihn nie betrachtet.
Schon im Vorwort lernte ich, dass Arbeit für Christen auch ein Ort sein kann, an dem Gott an uns arbeitet und uns formt. Wie wir handeln und sprechen, soll Ausdruck unserer Beziehung zu Gott sein und ein Wegweiser für andere.
Das Buch ist in drei Teile mit je vier Kapiteln gegliedert. Im ersten Teil zeigt Keller, dass der Mensch zum Arbeiten geschaffen wurde, weil auch Gott arbeitete, als er die Welt erschuf. Der Mensch soll Gottes Werk weiterführen, die Welt gestalten und seinem Nächsten dienen egal welche Tätigkeit er ausübt. Arbeit wird erst dann zur Berufung, wenn wir darin Gottes Auftrag sehen, anderen zu dienen. Zugleich erinnert Keller daran, dass Arbeit nicht das letzte Wort im Leben hat.
Im zweiten Teil beschreibt er anhand verschiedener Bibelstellen unsere Probleme mit der Arbeit. Unsere Arbeit sollten wir nach Fähigkeiten und Bedürfnissen wählen, nicht nach Geld oder Ansehen. Wer seine Arbeit wählt in der man viel Geld verdient aber die seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen nicht entsprechen wird unzufrieden sein.
Wie sich das Evangelium und die Arbeit verbinden lassen zeigt er im letzten Teil.
Für mich war dieses Buch eine echte Bereicherung. Es hat meinen Blick auf meine Arbeit verändert, und ich empfehle es gern weiter.