Ein Geniestreich ist gelungen: Eine wahre geschichtliche Begebenheit wurde in diesem Buch mehr als spannend in einer neuen Geschichte der Jetzt-Zeit verpackt.
Friederike Lotze wurde 1859 in Göttingen bei der letzten öffentlichen Hinrichtung unter der noch heute existierenden Gerichtslinde mit einem Schwerthieb des Scharfrichters Christian Schwarz geköpft. Friederike hatte ihren Dienstherrn vergiftet, weil er ihr die Ehe versprochen hatte, dann aber doch eine andere Frau ehelichen wollte. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, diese alte und reale Geschichte in ein anderes Licht zu rücken und dieses mehr als nur spannend und anschaulich zu erzählen. Friederike wird in diesem Werk wieder lebendig und man fühlt mit der jungen Dienstmagd, die so schändlich ausgenutzt wurde.
Die Geschichte um Friederike wird durch ein von zwei Jugendlichen gefundenes Tagebuch erzählt. Während diese Jugendlichen (Jule und Lennart) immer tiefer in die handschriftlichen Einträge von Rike (Friederike) eintauchen, geschehen sehr unheimliche und merkwürdige Dinge. Lennart wurde bei einem Überfall ein altes Hexenbrett (auch Ouija-Brett genannt) angedreht. Aber wer nun glaubt, dass Friederikes Geist durch dieses Brett mit den Jugendlichen spricht, der denkt viel zu banal! In diesem Roman ist wirklich nichts so, wie es scheint. Während des Lesens wird der Leser immer wieder überrascht sein. Wendungen mit denen niemand rechnet! Am liebsten würde ich hier bestimmte Szenen als Beispiel nennen, würde aber viel zu viel damit verraten und nachfolgenden Lesern den Überaschungseffekt nehmen.
Die Protagonisten haben mich allesamt gefangengenommen. Liebenswert gezeichnete Figuren! Am Ende kommt alles so anders ... So grandios anders, dass man als Leser zutiefst berührt ist durch dieses Werk!
Mein Fazit: Unbedingt lesen!