Ferdinand von Schirach gibt in "Verbrechen¿ einen literarischen Einblick in seinen Berufsalltag. Interessant fand ich vor allem die kurzen Einschübe in den Geschichten, in denen der Strafverteidiger erklärt, wie das deutsche Rechtssystem funktioniert.Aber auch die Großzahl der elf Geschichten an sich wissen zu überzeugen. Hier geht es neben der Schuldfrage vor allem um die Umstände, die einen Menschen zu einem Mörder/Verbrecher werden lassen und wie man einen Schuldspruch umgeht bzw. welche Umstände strafmildernd wirken können.Vor allem mit den Tätern in "Fähner¿ und "Der Äthiopier¿ hatte ich Mitleid und hatte bei der letztgenannten Geschichte sogar Tränen in den Augen. Spannend fand ich "Summertime¿, wobei mir da nicht ganz klar ist, ob ich den Twist am Ende richtig verstanden habe. Etwas abgefallen sind für mich "Grün¿ und "Liebe¿, die ich einfach abstoßend fand.Insgesamt ein tolles Buch, das nur an manches Stellen für mich zu gewalttätig/brutal war (Kannibalismus/Verstümmelungen usw). Doch das Positive überwiegt definitiv.