Der tschechische Choreograph Ji í Kylián zählt zu den innovativsten und erfolgreichsten Ballettmeistern der gegenwärtigen Tanzszene. Klassische Muster bilden stets das Fundament für seinen freien und fantasievoll-modernen Stil, dessen originelle Figuren und Sequenzen immer wieder überraschen. Die Energie seiner Werke speist sich auch aus einem außerordentlich guten Gefühl für Musik, wodurch der Anschein erweckt wird, dass seine Tänzer und die Musik, zu der sie tanzen, von einem gemeinsamen inneren Impuls gelenkt werden. Kyliáns Choreographien spüren immer wieder der Bedeutung des Tanzes in der modernen Kultur und Gesellschaft nach. Unter seiner Leitung hat sich das Nederlands Dans Theater (NDT) internationalen Respekt und Einfluss erarbeitet.
Die sechs abstrakten, ja geradezu surrealistischen Teile der Ballettfolge "Black and White" bieten eine Ahnung von dem Einfallsreichtum der Kylián schen Choreographien. Sie umfassen nicht nur ein bemerkenswertes Spektrum von Stilen und Stimmungen von Metaphysik über Schwarzen Humor bis hin zu einer sinnlichen, fast wollüstigen Körperlichkeit sondern betonen ausdrücklich, dass der Meister des neoklassischen Tanzes auch die Techniken des zeitgenössischen Modern Dance als eine Projektionsfläche für die existentiellen Fragen der Menschheit nutzt. Die Auswahl dieser sechs Programme, die trotz ihrer deutlichen Unterschiede eine nahtlose Einheit bilden, zeigt, was Kylián mit nur 20 Tänzern und einer intelligenten Musikauswahl auf die Bühne stellen kann. Seine ungewöhnliche Technik verbindet das klassische Ballett mit einer urplötzlichen und impulsiven Energie.
Trackliste
1.01: Falling angels (Ballett) (nach: Drumming [Part 1])
1.02: Six dances (1986) (nach: Deutsche Tänze KV 571 Nr. 1-6)
1.03: No more play (1988) (nach: Sätze für Streichquartett op. 5 Nr. 1-5)
1.04: Petite mort (1991) (nach: Konzerte für Klavier und Orchester KV 488 [Adagio] und KV 467 [Andante])
1.05: Sweet dreams (1990) (nach: Stücke für Orchester op. 6b Nr. 1-6)
1.06: Sarabande (1990) (nach: Partita für Violine solo Nr. 2 d-moll BWV 1004)