Die fortschreitende Bedeutung der Massenmedien in der postmodernen Gesellschaft führte zu einem Personalisierungsschub, der die politische Führungspersönlichkeit stärker in den Mittelpunkt treten ließ. Sigrid Elisabeth Rosenberger analysiert den Faktor Persönlichkeit und stellt seinen Einfluss auf den politischen Prozess anhand des politischen Wirkens Willy Brandts dar. Die Erörterung der spezifischen Ausformung von Brandts leadership basiertauf der Annahme, dass trotz einer gewissen Abhängigkeit von Prozessen und Strukturen, das politische Führungspersonal und dessen Charakter - im weitesten Sinn - gebührend zu berücksichtigen sind. Das Potenzial von political leadership wird im Spannungsverhältnis zwischen Subjekt und System verortet. Vor diesem theoretischen Hintergrund wird Brandts leadership anhand der eigens dafür erarbeiteten Analyseebenen "Persönlichkeit", "Inhalt" und "Machttechnik" untersucht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung. - 2 Leadership. - 2. 1 Vorbemerkung. - 2. 2 Ausgewählte Begriffsdefinitionen. - 2. 3 Ausgewählte Ansätze. - 2. 4 James MacGregor Burns. - 3 Willy Brandt. - 3. 1 1913 bis 1933: Kindheit und Jugend in Lübeck. - 3. 2 1933 bis 1946: Emigration. - 3. 3 1946 bis 1957: Nachkriegszeit. - 3. 4 1957 bis 1966: Regierender Bürgermeister. - 3. 5 1964 bis 1987: Parteivorsitzender. - 3. 6 1961, 1965 und 1969: Kanzlerkandidat. - 3. 7 1966 bis 1969: Vizekanzler und Außenminister. - 3. 8 1969 bis 1974: Deutscher Bundeskanzler. - 4 Die Leadership Willy Brandts. - 4. 1 Leadership durch Persönlichkeit. - 4. 2 Leadership durch Inhalt. - 4. 3 Leadership durch Machttechnik. - 5 Conclusio. - 6 Literatur. - 7 Interviews. - 7. 1 Egon Bahr. - 7. 2 Klaus Harpprecht.