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Produktbild: Kaisersturz | Lothar Machtan
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Kaisersturz

Vom Scheitern im Herzen der Macht 1918

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Das deutsche Volk hat im November 1918 nicht 'auf ganzer Linie gesiegt', wie Geschichtslegenden erzählen. Vielmehr ist damals ein politisches System eingestürzt: an Staatsversagen und Führungsschwäche der Verantwortlichen. Lothar Machtan zeigt, wie es zu diesem Verhängnis kam, und entwirft das faszinierende Panorama eines historischen Umsturzes. Es war eine politische Schicksalsgemeinschaft, die zum Scheitern verurteilt war: Kaiser Wilhelm II. , der übermächtige Schwächling, Friedrich Ebert, der vermeintliche Retter, und Kanzler Prinz Max von Baden, der unvorhergesehene Anwärter auf den Kaiserthron. Mit großer szenischer Kraft erzählt Lothar Machtan von den Triebfedern der Hauptakteure im Herzen der Macht: von Leichtsinn und Dummheit, von Angst und Trotz, von Blindheit und Arroganz, von Feigheit und Versagen im Angesicht der schwersten Krise des deutschen Kaiserreichs. Statt mit klugen Problemlösungen aufzuwarten, ließen sie sich immer tiefer in ein Polit-Drama verstricken, über das erst am 9. November 1918 der Vorhang fiel.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung 7

Letzter Akt, der Kaiser betritt die Bühne 12

1 Wer rettet das Kaiserreich? 28
Wilhelm II. Der Autokrat 30
Prinz Max von Baden Der letzte Kanzler des Kaisers 49
Fritz Ebert Vernunftsmonarchist und Sozialistenführer 58

2 Das Ende naht .72
Die Hohenzollern klammern sich an die Macht 72
Ein Prinz im Haifischbecken der Politik 106
Eberts Beitrag zum Ende der Monarchie .134
Totengräber wider Willen .157

3 Die Revolution bricht los 158
Das Volk am Vorabend der Novemberrevolution 158
Das Wilhelminische Berlin unter der roten Fahne 187

4 Auf den Hauptschauplätzen des Machtwechsels . 216
Im Großen Hauptquartier: Wilhelms letzte Tage in Spa 216
In der Wilhelmstraße 77 237
Werkstatt der Revolution? Im deutschen Reichstag 274

Epilog 296

Anhang 302
Anmerkungen 302
Chronik zum Kaisersturz 1918 338
Abbildungsnachweis 345
Personenregister 345

Produktdetails

Erscheinungsdatum
27. Juni 2018
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
352
Autor/Autorin
Lothar Machtan
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
553 g
Größe (L/B/H)
221/152/32 mm
ISBN
9783806237603

Portrait

Lothar Machtan

Etienne François, geb. 1943, ist ein deutsch-französischer Historiker. Er ist emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Paris-I (Panthéon-Sorbonne) und an der Freien Universität Berlin und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Unter anderem gab er das dreibändige Werk "Deutsche Erinnerungsorte" heraus (zus. mit Hagen Schulze, 2001).

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LovelyBooks-BewertungVon Bellis-Perennis am 28.12.2018
Das Scheitern von Deutschland und Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg bedeutet für beide Kaiser(reiche) das Aus. Die dritte große Monarchie hat schon Monate vorher ihr Ende gefunden: das Zarenreich.Doch was soll stattdessen kommen? Nur ein anderes Oberhaupt? Eine andere Staatsform? Wenn ja, welche?Autor Lothar Machtan, emeritierter Professor an der Uni Bremen versucht Antworten auf diese Fragen zu geben.Zunächst erhalten wir einen Überblick über das deutsche Kaiserreich, das ja erst seit knapp fünfzig Jahren existiert.Ein besonders aufschlussreiches Highlight ist der letzte Auftritt von Kaiser Wilhelm II. im Essener Krupp-Werk, wo er eine peinliche Rede hält, die an der Realität völlig vorbei geht.Stimmen aus allen politischen Lagern werden laut, den Krieg endlich zu beenden. Ein ¿Siegfrieden¿, wie ihn der realitätsferne Kaiser fordert, ist längst kein Thema mehr.Einige Politiker, darunter Friedrich Ebert und Max von Baden suchen nach einer Lösung. Max von Baden wird schließlich zum Reichskanzler ernannt und leitet die Waffenstillstandsverhandlungen ein. Die Regierung ist uneins, wie die Regierungsform aussehen soll. Doch viel zu mitzureden haben sie ohnehin nicht. Die Siegermächte, unter Wilsons Federführung, fordern eine Abdankung Wilhelms II. Doch Wilhelm klammert sich an den Thron und löst damit die Novemberstreiks aus. Bayern wird zur Räterepublik und in Berlin etabliert sich ein Bauern- und Soldatenrat. Der Kaiser flieht mit seiner Entourage in die neutralen Niederlande.Friedrich Ebert wird Reichskanzler. Doch damit ist noch nicht alles ausgestanden ¿Meine Meinung:Dieses Buch erzählt spannend wie sich der deutsche Kaiser und andere politische Akteure an die längst vergangen Macht klammern, ohne auch nur im entferntesten daran zu denken, welche fatalen Auswirkungen ihre Arroganz haben könnte.Neben vielen historischen Zahlen, Daten und Fakten im Buch selbst, kann der Leser im umfangreichen Anhang weiterführende Literatur finden. Eine große Anzahl von Abbildungen ergänzt dieses im WBG-Theiss-Verlag erschienene Buch.Fazit:Für Leser, die gerne mehr über die politischen Hintergründe erfahren wollen, die zum Sturz des Deutschen Kaiserreichs führten. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Von Sikal am 04.09.2018

Ein Ende - oder doch ein neuer Anfang?

Das Jahr 1918 hatte es in sich, politische Umbrüche standen beinahe an der Tagesordnung. Hatte die Monarchie tatsächlich ausgedient? Oder haben die Machthabenden versagt und alles hätte anders kommen können? War die Zeit reif für einen Neuanfang? Der Autor Lothar Machtan, emeritierter Professor für Neuere Geschichte an der Uni Bremen versucht Antworten auf diese Fragen zu finden. Gleich zu Beginn dieses aufschlussreichen Buches werden uns die Hauptakteure näher vorgestellt: Kaiser Wilhelm II., Friedrich Ebert und Prinz Max von Baden. Man liest vom Auftritt Wilhelm II vor der Belegschaft der Krupp-Werke und merkt gleich, dass Empathie nicht Wilhelms Stärke war, beklagte er doch den fünften Sommer des Krieges vor versammelter Mannschaft: "Sorge und die Not, jeden Tag die Verantwortung für ein Volk von 70 Millionen zu tragen und dazu noch für die Verbündeten zu sorgen und alle die Schwierigkeiten und die zunehmende Not des Volkes zu sehen." Ich denke mal, dass die Bevölkerung Deutschlands zu Kriegszeiten andere Probleme hatte, als dem Kaiser Verständnis entgegenzubringen. Immer wieder liest man von Wilhelms autokratischen Ansichten, vom Einfluss seiner Frau auf sein Verhalten, die offene Ablehnung seines Volkes (welche er nicht wahrhaben wollte). Er hielt fest an "seiner" Politik, hielt sein Konzept für richtig und war überzeugt unantastbar zu sein Während Ebert unbedingt die Sozialdemokratie inkludieren wollte, hielt Kanzler Max an einem Fantasiegebilde fest, unfähig Entscheidungen zu treffen. Besonders hervorgehoben wird das Zusammenspiel der Protagonisten dieser Umbruchphase, wollten doch ursprünglich alle drei, das Deutsche Kaiserreich erhalten, den Machtanspruch festigen. Ein gemeinsames Ziel vor Augen reicht offenbar nicht aus, um auch einen gangbaren Weg zu verfolgen. Statt einem Miteinander stellten sie sich gegenseitig Hindernisse in den Weg, jeder trug letztendlich sein Schäufelchen zum Scheitern bei. Es gelingt dem Autor, dies plausibel und gut strukturiert zu analysieren und so beschert er dem Leser so manches "Aha-Erlebnis". Der Schreibstil des Autors ist trotz des schwierigen Themas flüssig und sehr informativ, das Buch liest sich spannend. Auch die eingeflochtenen Analysen finde ich sehr gelungen und veranschaulichen die politischen Netzwerke und Abläufe. Der Autor schafft es, sich nicht in Details zu verlieren und gibt einen guten Überblick darüber, welche Unfähigkeiten letztendlich zum Scheitern der Monarchie führten. Ein sehr spannendes Buch, empfehlenswert für alle Leser, die an geschichtlichen Hintergründen und Veränderungen interessiert sind. Gerne vergebe ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung.