Beim Untertitel dieses Bands könnte man ein munteres Intrigenspiel vermuten, wie es im historischen Roman und in der Fantasy spätestens seit "Game of Thrones" und seinen Nachahmern überaus beliebt ist. Sabine Ebert hat solche Plattitüden aber nicht nötig, schließlich beschreibt sie hier weitgehend historische Ereignisse. Das macht den Roman dann auch so packend, denn die hier erwähnten Allianzen und Husarenstücke hat es wirklich gegeben.Gut, bei der Motivation muss an manchen Stellen spekuliert werden, etwa was die hitzköpfigen Eroberungsversuche des Dänenkönigs Sven anbelangt oder wie kumpelhaft Friedrich nun wirklich mit einigen seiner Ritter und Vasallen umging. Aber allein die Tatsache, dass hier fast nur historische Personen sprechen und handeln verleihen dem Roman Gewicht und das Gefühl, ganz nah an den historischen Ereignissen dran zu sein.Und die überschlagen sich hier regelrecht. Der Zug nach Rom, Unruhen an den Ostgrenzen des Reichs, die gescheiterten Eroberungen Dänemarks und die Kriegszüge im Inneren des Reichs halten das Tempo hoch. Darüber schwebt stets die Frage, ob es Friedrich tatsächlich gelingt seine Fürsten im Zaum zu halten, die alte Ansprüche verteidigen und gleichzeitig neue stellen. Mit seinem ehrgeizigen Werben um Beatrix von Burgund als künftige Kaiserin ist quasi auch "fürs Herz" etwas geboten, allerdings nervt die damit verbundene Romanze weniger als in vergleichbaren Romanen.Einfühlsam stellt Sabine Ebert das Schicksal der geschassten Königsbraut Adela von Vohburg neben die politischen Umwälzungen auf der großen Bühne und erlaubt sich hier ein fiktionalisiertes Schicksal, das der großen Geschichte als Gegengewicht aber gut steht. Für alle Fans ihrer Hebammen-Reihe gibt es in der Mark Meißen noch ein Wiedersehen mit einem gewissen jungen Ritter, neue Leser sollte das aber nicht stören. Unterm Strich eine gelungene Forsetzung der Reihe.Bonusmaterial: Landkarten, ausführlicher Anhang mit Stammbäumen, Zeittafel u. v. m.