Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
NEU: Das Hugendubel Hörbuch Abo - jederzeit, überall, für nur 7,95 € monatlich!
Jetzt entdecken
mehr erfahren
Produktbild: Es ist immer so schön mit dir | Heinz Strunk
Weitere Ansicht: Es ist immer so schön mit dir | Heinz Strunk
Weitere Ansicht: Es ist immer so schön mit dir | Heinz Strunk
Weitere Ansicht: Es ist immer so schön mit dir | Heinz Strunk
Weitere Ansicht: Es ist immer so schön mit dir | Heinz Strunk
Weitere Ansicht: Es ist immer so schön mit dir | Heinz Strunk
Produktbild: Es ist immer so schön mit dir | Heinz Strunk

Es ist immer so schön mit dir

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021

(50 Bewertungen)15
220 Lesepunkte
Buch (gebunden)
22,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Do, 18.09. - Sa, 20.09.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Eine katastrophale Liebesgeschichte. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021.

Er war mal Musiker. Jetzt ist er Mitte vierzig und im Großen und Ganzen nicht unzufrieden. Seine Freundin hat ein geregeltes Einkommen, und das Ein-Mann-Tonstudio wirft auch ein bisschen was ab. Die Träume von der künstlerischen Karriere sind längst begraben. Sie schmerzen nicht mehr.

Da lernt er Vanessa kennen, Schauspielerin, jung, strahlend schön. Zuerst versteht er gar nicht, warum sie sich für ihn interessiert. Er verliebt sich in sie. Er verlässt seine Freundin. Ist er jetzt mit Vanessa zusammen?

Es wird immer größer: das Glück und das Chaos. Sie ist beides für ihn. Und er kommt nicht los von dieser Frau und ihren Abgründen. Liegt das am Ende gar nicht an Vanessa, sondern an ihm selbst?

Produktdetails

Erscheinungsdatum
20. Juli 2021
Sprache
deutsch
Auflage
3. Auflage
Seitenanzahl
288
Autor/Autorin
Heinz Strunk
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
375 g
Größe (L/B/H)
206/128/29 mm
ISBN
9783498001988

Portrait

Heinz Strunk

Der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk wurde 1962 in Bevensen geboren. Seit seinem ersten Roman Fleisch ist mein Gemüse hat er 14 weitere Bücher veröffentlicht. Der goldene Handschuh stand monatelang auf der Bestsellerliste; die Verfilmung durch Fatih Akin lief im Wettbewerb der Berlinale. 2016 wurde der Autor mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis geehrt. Seine Romane Es ist immer so schön mit dir und Ein Sommer in Niendorf waren für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschien Kein Geld Kein Glück Kein Sprit.


Pressestimmen

Kaum überraschend, dass die Sache mit Vanessa auf Trümmerfelder und Tränenströme hinausläuft. Aber was Heinz Strunk bis dahin veranstaltet, wie er Komik und Tragik einander durchdringen lässt, nötigt Bewunderung ab. (. . .) Verfügte Heinz Strunk darin nicht über ein beachtliches Können, wären diese Geschichte und ihr Held auch kaum auszuhalten. Julia Schröder, Deutschlandfunk "Büchermarkt"

Dieser Mittlebens-Strauchler auf der Suche nach dem verlorenen Glück ist eine traurige Figur, zugleich gehört dieses Buch was für eine schätzenswerte Qualität! - zum unterhaltsamsten, was sich in der deutschsprachigen Literatur derzeit finden lässt. Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau

Man darf Heinz Strunk mit gutem Recht ein Genie nennen. . . . Es gibt den langweiligen Begriff Tragikomödie , der das Phänomen aber keineswegs befriedigend umschreibt. Strunks ästhetisches Programm ist ein Zwitter. Mit jedem Buch, das er vorlegt, bekommt sein handwerkliches Können schärfere Konturen. Thomas Andre, Berliner Morgenpost

Das hat man alles so oder so ähnlich schon mal gelesen selten aber sogenial umgesetzt. Dem Buch gelingt es, einen Sog zu entwickeln, dem man sichnicht entziehen kann: Das liegt am Tempo, am Sound, vor allem an dieser unwiderstehlichen Situationskomik. Benedikt Herber, Die Zeit

Grandios. Ein Buch wie ein Verkehrsunfall. Man fährt entsetzt dran vorbei und guckt doch immer wieder hin. Kester Schlenz, Stern

Heinz Strunk ist ein virtuoser, sensibler Erzähler und er besitzt in seiner nur scheinbar ungefilterten Sprache einen sicheren Instinkt für die Ausdrucksweisen und Phrasen seiner Figuren. Durch ihre Sprache charakterisiert er sie so treffend wie endgültig. Ulrike Frick, Münchner Merkur

Die beiden werden ein Paar, als die Erosion ihrer Beziehung bereits eingesetzt hat. Strunk schildert das fabelhaft, es wird gar absurd. Und dennoch zeitweise schön. Roland Mischke, WAZ

Ein Spiel mit Widersprüchen und Dichotomien gehört zur DNA dieser fantastischen Sozialstudie en miniature. Er setzt dabei wieder Sprach- und Situationskomik ein, ohne seine Figuren der Lächerlichkeit preiszugeben. Vielmehr ist es Anteilnahme mit ironischem Augenzwinkern Björn Hayer, Rolling Stone

Eine Liebesgeschichte? Aber nein. Ein sehr unterhaltsamer Katastrophenbericht. Christian Mayer, Süddeutsche Zeitung

Absurde Dialoge . . . stille Vorwürfe . . . sehr humorvoll und sehr präzise erzählt . . . Das ist große Literatur. Katrin Schumacher, MDR Kultur

Er weiß alles über Männer und verrät mehr, als es den meisten seiner Geschlechtsgenossen lieb sein dürfte. . . . Das tut manchmal wirklich weh bei der Lektüre, die trotzdem oder gerade deswegen zum Weiterlesen zwingt. Falls Ihnen die Midlife Crisis noch bevorsteht, freuen Sie sich auf dieses Buch. Stefan Maelck, MDR Kultur

Scharf beobachtend und psychologisch präzise stellt Heinz Strunk das Scheitern der Beziehung dar, unkitschig und sprachlich originell. Seinem schrägen etwas morbiden Humor bleibt der Autor treu. Claudio Campagna, NDR "Kulturjournal"

Besprechung vom 24.07.2021

Die verlorene Melodie

Heinz Strunk hat einen trostlosen Liebesroman geschrieben, in dem nur noch die Ironie des Wahnsinns hilft: "Es ist immer so schön mit dir".

Heinz Strunk, war das nicht der große Einfühler, Lakoniker, der mit dem Wirtshausmörder? Der die in sich Eingesperrten mit ihren menschenverzehrenden Fantasien naturgetreu und maximal trostlos beschreiben kann?

Dieser Strunk also hat einen Liebesroman geschrieben. Natürlich darf auch ein Liebesroman ganz und gar trostlos sein. Nichts gegen eine unerfüllte, ausweglose, zersetzende Romanze, die einen schaudern lässt angesichts allem, was einem noch erspart geblieben ist. "Toxisch" sollte auf dem Umschlag stehen oder im Verlagsprogramm, für die Abgrenzung von annehmbaren Abhängigkeiten, Triggerwarnung vor Blitzen, die einen besser nie treffen. Erkenntnisinteresse: Was kettet Menschen aneinander, wenn es doch keine Liebe ist? Irgendetwas lässt sich eigentlich immer mitnehmen für daheim, irgendwas wiedererkennen für den eigenen Gebrauch. Sofern sich eine Erkenntnis anbahnt.

Ein Mann also in mittleren Jahren, Toningenieur in der Großstadt, den seine Beziehung langweilt. Kein Sex mehr, zu viel Gemütlichkeit. Die Geräusche der Freundin im Schlaf sind ihm lästig geworden. Wenn sie läuft, sieht es nicht mehr frisch aus, sie schlurft jetzt eher. Und dann diese fade Selbstgenügsamkeit. Sie ist heimlich alt geworden neben ihm: "Vom Teenie zur Muhme".

Solche Sätze, die ihn älter wirken lassen, als er ist, denkt der Mann häufig. Weil er sich selbst und sein Leben nicht leiden kann, schaut er auf andere mit Ekel. Sein eigener, sich gerade erst ankündigender Verfall macht ihm Angst. Wenn er in einem Konzert ein paar Stunden steht, schmerzt der Rücken, in der Theaterprobe der Hintern. Er ist "groggy". Noch während die Beziehung vor sich hin stirbt, lernt er auf einer Filmpremiere eine Neue kennen. Vanessa, Schauspielerin: "ein echter Hingucker". Obwohl er sich ziemlich dumm anstellt, bekommt er ihre Nummer.

Zunächst ist unklar, ob die junge Frau sein Verlangen bloß ausnutzt. Sie lässt ihn warten, sitzen, zahlen. Dann die Überraschung: Vor Jahren war er einmal Musiker in einer Band, sie hat als Kind mit ihrem Vater seine Konzerte gesehen und erinnert sich noch heute. Von seiner Pop-Vergangenheit ist nichts geblieben, nur eine leichte Verbitterung. Kein Song, kein Poster, keine dahingepfiffene Melodie mehr in seinem Alltag, kein Rest Bühnencharisma. Die Musikerkarriere dient hier nur einem einzigen Zweck: Eines Tages soll sie Vanessas Anziehung für den Ambitionslosen begründen.

Er leidet schwer in der neuen Konstellation. Jeder Satz klingt dumm, jeder Schritt ist ein Fehltritt. Warum es ihm nicht gelingt, in ihrer Nähe zu sich zu finden, ist schwer zu ergründen, denn Vanessa ist zwar kühl und desinteressiert, aber in ihrer Geisterhaftigkeit nicht überlegen. Früh fällt ihm auf, wie sie beim Erzählen den Faden verliert, sich widerspricht, Langeweile verbreitet. Wie sie ihre Wirkung ausnutzt: schändlich. Statt Filmrollen werden ihr Messejobs angeboten. Dem verzweifelt Liebenden wird also die Rolle des Tollpatsches mit dem Hang zur Phrase zuteil, in der er ungestört seiner Betrachtung des fremden Frauenwesens nachgehen kann. Zu seiner Verteidigung lässt sich auch anführen, dass er nicht einmal seinen Freunden richtig zuhört. Warum er so ist: nach Strunk'scher Tradition eigentlich unerheblich. Und doch ist da die Erinnerung an eine unglückliche Jugendliebe und die Andeutung eines Versuchs, das Schicksal zu überlisten: "Die Schönen tun sich zusammen. Die Dicken tun sich zusammen. Die Krummen tun sich mit den Schiefen zusammen. Und eine Jüngere ist noch nie wegen einer Älteren sitzengelassen worden." Er hofft, die verwundete Prinzessin doch noch in Besitz zu nehmen, sie sich zu verdienen. Vanessa hat nämlich auch Probleme, sie wurde als Jugendliche missbraucht. Wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, braucht der Tollpatsch nicht zu verstehen. Fünfzig Seiten weiter, und wieder laufen alle Fäden im Triebhaften zusammen. Ihr Körper, ihre magere Gestalt, ihre Geheimnisse, sein Verlangen. Die Spannung auf die große Wendung wächst.

Die Umgebung in dieser toxischen Welt ist entweder klirrend kalt oder unbeschreiblich heiß, Strunks Sprache wie so oft schrill und selbst voller dünstender Phrasen, der Mensch eine Zumutung. Meistens stinkt jemand nach Schweiß, Nikotin oder ungewaschenen Füßen, jemand bestellt zu viele Nachos, Männer, die Torsten oder Holger heißen, verlorene Kreaturen, trinken den sehnenden Mann unter den Tisch. Er, der Toningenieur, sieht überall nur Schattenrisse. In der nächsten Bar: "Menschen mit Gesichtern wie leere Teller". Beim Trennungsgespräch: "Allgemeinplätze." "Nullsätze." Man wünscht sich, endlich mehr zu sehen und zu spüren als er.

Es funktioniert immer dann, wenn sich der emotionale Ausnahmezustand mit der grenzenlosen Belanglosigkeit vereint, wenn jedes Maß verloren geht und das Tierische übernimmt und die Ironie des Wahnsinns hervortritt. Wenn also einer frisst und tropft und geiert und nur noch Trieb ist, wird es wahrhaftig, dann treten die Kerkermauern zutage, die jede von Strunks Figuren um sich errichtet hat, die Verzweiflung, der Wahn. Jeder Mann, der sich Vanessa nähert, und sei er noch so abstoßend, ist ein Tier, das sie bespringen will, jede ihrer Nachrichten nach Stunden der Stille ein Segen für den darauf Wartenden: "Bei mir läuft alles so weit. Wie sieht es am Wochenende bei dir aus?"

Und gerade dann, als sich die Chance ergibt auf eine Wendung, eine echte Überraschung, etwas an dieser grob gezeichneten Frau, das wirklich unerwartet wäre, rafft Strunk die Zeit, spult vor, bis der traurige Tollpatsch sich besäuft, statt ihre Familie zu unterhalten. So hat er sich doch noch ihrem magischen Einfluss entzogen. Und Vanessa? Sagt am Ende des Tages über ihre Schwester: "Du magst sie ja nervig finden, aber sie ist kein böser Mensch." Beschwert sich, dass er einer anderen nachgeschaut hat. Und weint.

Aus einer dank Erlebter Rede noch als radikale Innenperspektive lesbaren Projektion eines unergründlich frustrierten Mittelstandmannes ist das Mittelmaß einer Beziehung geworden. Seine Begeisterung, unter der sie erstrahlt ist, ist verflogen, ihr Glanz scheint erloschen. Diese Erkenntnis wäre die traurigste des ganzen Romans, hätte man Vanessa bis dahin wenigstens kennengelernt. Es gibt viele Arten von Gier. Strunk beherrscht die Darstellung der abgründigsten von ihnen. Eine trostlose Midlife-Crisis gehört nicht dazu.

ELENA WITZECK.

Heinz Strunk: "Es ist immer so schön mit dir". Roman.

Rowohlt Verlag, Hamburg 2021. 288 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
50 Bewertungen
15
48 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
11
4 Sterne
22
3 Sterne
14
2 Sterne
3
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon Jikky_reads am 22.09.2024
Kurzweiliger und unterhaltsamer Roman über eine "Liebesbeziehung" im typischen Strunk Erzählstil ;).
LovelyBooks-BewertungVon LarryCoconarry am 21.10.2023
Heinz Strunk ist mir durch sein Buch "Der goldene Handschuh" im Kopf hängen geblieben. Bereits dort ist es mir sehr gut gelungen den Hauptprotagonisten darzustellen. Auch in diesem Buch erschafft der Autor zwei Charaktere, die durch ihre Labilität und schrägen, wenn auch nachvollziehbaren Denk- und Verhaltensmustern hervorstechen. Ein ganz andere Art der Liebesgeschichte, wenn man sie so nennen mag, die tiefe Einblicke in die menschliche Psyche gewährt.