Eine Rose allein

Unglaublich berührend "Sein schönster Charakterzug war, dass er geben konnte. Die meisten Menschen geben, um zu bekommen, aus Pflicht, aus Höflichkeit, weil es eben so ist. Aber Haru gab, weil er den Sinn des Gebens erfasst hatte." Es sind Sätze wie diese, die mich innerlich zittern lassen. Diese Intensität berührt mich tief.Wie auch die Geschichte von Rose. Mit 40 Jahren hat Rose gelebt und trotzdem nicht gelebt. Der Tod eines Vaters, den sie nie kannte und der weit weg in Japan lebte, führt sie in sein Leben. In eine Welt, die sie einsam sein fühlen lässt. Und es ist diese Einsamkeit, die sie schlussendlich auch in das Leben zurückführt.Ich finde kaum Worte, dieses Buch zu beschreiben. Zu überwältigt, zu emotional hat es mich zurückgelassen. Diese feinfühlige und intensive Art des Schreibens, die Muriel Barbery bereits in ihrem Buch "Die Eleganz des Igels" gezeichnet hat, ist einfach nur überwältigend und einzigartig. Es macht mich traurig, dass viele dieses Buch lesen werden und das Fehlen einer Handlung bemängeln werden. Dabei ist die Handlung die, dass es keine Handlung gibt. Denn es ist das Leben, das Muriel Barbery uns hier zeigt. Und das Leben ist zu pur, zu allumfassend, zu wahrhaftig, um es auf eine Handlung zu reduzieren. Die Trauer, die Gebrochenheit, die Einsamkeit, die der Tod in uns hinterlässt. Aber auch die Freude, die Liebe, die Leichtigkeit, die wir spüren, wenn wir das Leben in uns hineinlassen.Ein Buch, so still und doch so laut! Unbedingt lesenswert!!!

Abgebrochen. Bis S.114 absolut keine Handlung, nur pseudophilosophische Phrasen.