Gruselige Adaption einer Legende
Vor dreißig Jahren endete der Schrecken, den der kopflos Reiter über Sleepy Hollow brachte. Aber tat er das wirklich? Dreißig Jahre später lebt Ben van Brunt, Nachfahre des großen Brom Bones bei seinen Großeltern Brom und Katrina. Als eines Tages ein Junge ohne Kopf und Hände aufgefunden wird, ändert sich die ganze Welt des vierzehnjährigen Ben. Jemand muss die Kreatur aufhalten, die Schrecken über das Tal bringt. Doch ist Ben der Richtige?Meinung: Der Schreibstil von Christina Henry ist sehr eindringlich und flüssig zu lesen. Mit den Charakteren kam ich am Anfang nicht wirklich klar. Vor allem Ben fand ich am Anfang, aber auch immer mal wieder zwischendurch, sehr anstrengend und übermäßig von sich selbst überzeugt. Das warf mich immer mal wieder ein bisschen aus dem Lesefluss. Genauso ging es mir bei einigen anderen wichtigen Charakteren, wodurch gewisse Handlungen für mich nicht ganz nachvollziehbar waren.Der Gruselfaktor war für mich auf jeden Fall oft gegeben. Teilweise musste ich das Buch weglegen, weil es zu gruselig wurde und ich das Gelesene erstmal verarbeiten musste. Da dies mein erstes Buch des Genres Horror war traf es mich vielleicht auch etwas mehr, als bereits erfahrene Leser. Der Handlungsstrang war manchmal nicht ganz nachvollziehbar, ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was jetzt ganz genau am Ende passiert ist. Aber das macht mir nicht unbedingt was aus. Es war verständlich genau, dass ich der Handlung folgen konnte und unverständlich genug, um darüber nachdenken zu müssen. Mir gefielen die Entwicklungen, die die Charaktere durchdachten und die sie häufig ins Positive veränderten. Christina Henry gelang es außerdem sehr gut ein Kind zu beschreiben, dass dich in der Gesellschaft, in der es lebt, nicht wohlfühlt und versucht auszubrechen und seinen eigenen Weg zu finden. Das gibt der Geschichte auch einen modernen Anstrich, was mir gut gefallen hat.Fazit:Wer eine Geschichte erwartet, die sich an den Film anlehnt, der ist hier falsch. Da ich nur den Film kannte, musste ich die Orginalgeschichte erst nachschlagen, doch mit deren Handlnung im Hintergrund gelang Christina Henry eine sehr gute Nacherzählung einer Legende, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert findet. Doch mit ihrem visuellen, flüssigen Schreibstil schaffte die Autorin es die Geschichte ins 21. Jahrhundert zu bringen und ihren Kern zu erhalten, aber auch zu erweitern.