Als Mündel des Lord Magiers hatte es Abigail Wilder nicht immer leicht. Zwar nahm ihr Leben durch die Adaption eine gute Wendung, aber gerne wird sie unterschätzt und nicht ernst genommen. Während ihr Ziehvater ihre magischen Fähigkeiten bezweifelt, ist sie der Londoner Gesellschaft aufgrund ihrer Verbindung mit der Elfenwelt suspekt. Allerdings scheint ihre Chance gekommen zu sein, als es während der Debütaninnen-Saison zu unerklärlichen Todesfällen kommt und nur Abigail die Hinweise erkennt. Unterstützung erhält sie von einer jungen Magierin, die schießlich auch ihr Herz aus dem Takt bringt. Meine Meinung:Eigentlich mochte ich die True Crown Reihe von Olivia Atwater sehr gerne. Der Mix aus Regency-Roman und Fantasy, gemischt mit einer leichten Liebesgeschichte, hat mich in den ersten beiden Bänden bis auf kleinere Längen so wunderbar unterhalten und machte gerade wegen dem charmanten Stil und den eigenwilligen Figuren viel Freude. Daher war ich auch sehr auf den dritten und finalen Band der Reihe gespannt, in dem das Mündel von Elias und Dora Wilder im Fokus stand und alles zum Abschluss bringen würde. Auch Tage nach dem Beenden des Buches weiß ich immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Zwar blitzte durchaus immer mal dieser gewisse Charme auf und ich mochte Mercy gerne, allerdings war die Geschichte sehr langatmig, zäh und machte einfach keinen Spaß, was ich sehr schade fand. Ich brauchte sehr lange, um die knapp 350 Seite zu beenden, was für mich eher ungewöhnlich ist, aber ich musste es immer wieder zur Seite legen, weil es mich nicht packen konnte und ich die meisten Figuren unsympathisch fand.Dabei fing es eigentlich ganz gut an und ich war schon gespannt, darauf, wer hinter den mysteriösen Todesfällen steckt, ob und wie Abigail es schaffen würde, sich zu behaupten und vor allem freute ich mich auf ein Wiedersehen mit altbekannten Figuren aus den Vorgängern, die ich sehr lieb gewonnen habe. Leider verflog die Vorfreude recht schnell und ich fand einfach nicht in die Geschichte rein. Es plätscherte trotz der Ereignisse ziemlich vor sich hin und es wurde kaum Spannung oder Interesse aufgebaut. Ich hatte das Gefühl, dass es keinen richtigen roten Faden gab und eigentlich wurde nur eine Szene an die nächste gesetzt und notdürftig miteinander verknüpft, sodass zumindest ein gewisser Zusammenhang bestand. Aber viele Teile, auf die ich wartete, sei es das Duell, das ja schon im Titel angekündigt wurde oder die Suche nach dem Mörder der jungen Damen, gingen unter, wurden nur angekratzt oder taten nichts zur Sache. Da konnte mich auch die Liebesgeschichte nicht überzeugen, die ich als unromantisch und in Teilen auch unangenehm fand, da die Chemie zwischen den beiden Frauen absolut nicht vorhanden war. Zwar mochte ich es, dass die Romanze wie in den Vorgängern eher im Hintergrund blieb, aber hier war sie schlicht nicht vorhanden. Es gab keine schöne Chemie, keine kleinen Annäherungen, süße Momente oder dergleichen und die gegenseitige Liebeserklärung zum Schluss war nicht nachvollziehbar. Vieles wirkte bei ihnen zu gewollt und unauthentisch, was auch an dem Charakter von Abigail lag, die ich als unsympathisch und irgendwie arrogant empfand. Ihre Entwicklung mochte ich nicht gerne.Aber auch die weiteren Figuren schafften es nicht, mich zu überzeugen. Ich hatte mich auf ein Wiedersehen mit Elias, Dora, Effie und Lord Blackthorne gefreut, weil ich sie in den Vorgängern sehr gemocht habe. Es hat mich sehr enttäuscht, was aus ihnen geworden ist und gerade Dora war mir unangenehm und irgendwie gruselig. Man hätte sie getrost weglassen können. Einzig Hugh und eben Mercy fand ich super, weil sie durchaus interessante Facetten bereit hielten und dann doch noch für die eine oder andere gute Wendung sorgten. Aber abseits von ihnen hatte ich einfach keinen Spaß mit den Charakteren, was ich sehr schade fand.Mit dem Schreibstil wurde ich dieses Mal einfach nie warm und oft zog es sich wie Kaugummi, sodass ich es oft zur Seite legen musste und lange dafür brauchte. Mir fehlte dieser gewisse Charme, Humor und die Emotionen, die zuvor so gerne bei den Vorgängern schätzte.Fazit:Leider ist der dritte Band dieser Reihe ein sehr fades Finale, das mich irgendwie ratlos zurückließ und schlichtweg frustrierte. Die Geschichte startete zwar ganz interessant, machte aber nichts aus seinem Potenzial und reihte trotz einer gewissen Zugehörigkeit eigentlich nur eine Szene an die nächste, anstatt für einen schönen roten Faden zu sorgen. Die Liebesgeschichte machte aufgrund der unsympathischen Abigail und der fehlenden Chemie zwischen den beiden Frauen keine Freude und manchmal wirkte es sogar eher unangenehm und zu gestellt. Es ist schade, aber dieser Abschluss hat mir echt die Reihe versaut.2 von 5 Sterne