2,5Zunächst muss man wieder sagen, dass die Autorin wirklich ein Talent zum Schreiben hat und offensichtlich sehr viel Recherche und Zeit in ihre Werke steckt.Das Magiesystem in Verbindung mit der Historie war wirklich genial. Die Magie wird auf so eine kreative und interessante Art eingebaut, dass ich davon gerne mehr gesehen hätte. Sprache wird dadurch eine noch größere Bedeutung gegeben. Allgemein wird dem Thema des Übersetzens und Sprachen ein regelrechter Liebesbrief geschrieben.In Verbindung damit und eben dem zeitlichen Schauplatz der Industrialisierung sowie des Kolonialismus fand ich auch die Aussagen, die das Buch bzw. die Autorin trifft und die Themen, die angesprochen werden sehr gut und wichtig. Allgemein ist es eine tolle Idee gewesen z. B. den Kolonialismus und seine Auswirkungen durch die magischen Aspekte zu beleuchten.Grundsätzlich ist die Geschichte also sehr kreativ, durchdacht und greift viele wichtige Themen auf, die sehr zum Nachdenken anregen.Leider hatte ich zwei große Probleme mit der Geschichte. Zum einen waren das die Charaktere.Während ich die Nebencharaktere bis auf ein paar Ausnahmen sehr interessant fand, kamen mir sowohl die Protagonisten als auch die Angagonisten sehr eindimensional vor.Jeder hatte eine gewisse Funktion, aber wirklich echt wirkten sie nicht oft. Besonders die Antagonisten waren die typisch bösen, wobei es so viel mehr Potential gegeben hätte.Besonders Robin war sehr passiv, unsympathisch und hat sich kaum entwickelt und als es dann so weit war, war das für mich zu spät und abrupt.Ich hätte lieber die Geschichte seines Bruders erlebt.Mein zweites Problem war die Handlung. Diese war sehr zäh und selbst beim Finale ist nicht mehr viel passiert. Zum Ende hin wurde nur noch über moralische Fragen und Gefühle geredet. Richtige Ereignisse bekommt man kaum mit.Rückblickend wird viel Zeit auf den Unterricht, das Thema Sprache, Politik und Ansichten gelegt, was an sich kein Problem wäre, wenn dafür nicht die Handlung auf der Strecke geblieben wäre, was durch Robin als sehr passive Figur noch verstärkt wurde.Dadurch dass alles erklärt wurde, hatte man oft das Gefühl, die Autorin traut einem nicht zu selber zu denken. Dabei werden oft leider nicht die Sachen erklärt wie zum Beispiel Details des Magiesystems, die ich gerne erfahren hätte.Insgesamt wirklich kein schlechtes Buch, aber für mich war es leider zu langatmig und die Verbindung zu den Charakteren hat gefehlt.