Da hat es mächtig geknirscht im Getriebe zwischen mir und den Figuren.
In einem vergessenen Archiv entdeckt der schüchterne Physiker Ludwig Lang den Plan zu einer geheimnisvollen Maschine, aus dem ihm der Erfindergeist des 19. Jahrhunderts entgegenweht. Doch was kann die perfekt konstruierte Maschine, deren Plan nichts als den Namen ihres Schöpfers verrät? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden: Ludwig muss die Maschine bauen. Nach Tagen und Nächten voller Arbeit steht in Ludwigs Wohnzimmer ein schwarz glänzendes, gusseisernes Ungetüm. Er bringt es zum Laufen, und es passiert - nichts. Doch während die Maschine scheinbar nur Energie verbraucht, geschieht etwas völlig Unerwartetes: Ludwig entdeckt die Liebe und öffnet der Geigerin Elsa sein Herz. War das im Sinne des Erfinders? Gustav Lichtenberg bleibt so rätselhaft wie seine Schöpfung ...Da ich Ewald Arenz' Schreibstil eigentlich immer gerne lese, habe ich mich auch zu diesem Buch verlocken lassen, obwohl ich einige sehr durchwachsene Meinungen zuvor schon zu dem Buch gehört hatte, aber der Klappentext hat mich dann eben doch einfach wahnsinnig neugierig gemacht.Leider bin ich dann aber nicht besonders gut ins Buch gekommen.Das erste Kapitel empfand ich ungewohnt gestelzt, so gar nicht was ich von Ewald Arenz gewohnt bin.Die Vermischung in der Erzählung aus angeblichen Fakten und Spekulationen zu Lichtenbergs Leben ("Vielleicht", "So könnte es gewesen sein"), konnte mich so gar nicht von sich überzeugen und hat für mich zu sehr "geknirscht" beim Lesen.Aber auch Ludwig war mir vom ersten Augenblick an alles andere als sympathisch und wurde mir im Verlaufe der Handlung nur noch unsympathischer.Seine direkte Besessenheit von Lichtenberg und dessen Plänen/Maschine empfand ich als unangenehm und sein Wutausbruch im Archiv, wo er ein paar Dinge zerstört hat, weil er nicht alle Unterlagen zu Lichtenbergs Plänen finden konnte, hat ihn in meiner Gunst schnell weiter sinken lassen.Als er dann aber später in der Handlung auch noch Elsa schlägt, war er bei mir komplett unten durch - da hat es auch nicht geholfen, dass er selber über sich erschrocken ist.Zwar kommt zum Ende des ersten Teils noch mal kurz ein wenig Mitgefühl für seine Lage auf, da es zu diesem Zeitpunkt wirklich deprimierend wird, aber das hat sich bei mir im zweiten Teil dann auch schnell erledigt, da er sich nicht nur in Selbstmitleid suhlt, sondern sogar seine Rachegelüste an wahllosen Menschen ausübt.Auch Lichtenberg, dessen (teilweise sehr spekulative) Lebensgeschichte uns immer wieder vorgestellt wird, konnte mir nicht sonderlich sympathisch werden. Die angeblichen Liebesgeschichten (Ludwig und Elsa sowie Lichtenberg und Clara) waren für mich Vieles nur eben keine echten Liebesgeschichten und auch wenn der Schreibstil mich zwischendurch immer wieder überzeugen konnte, da er der ganzen Geschichte immer wieder etwas Wunderbares/Märchenhaftes verleihen konnte, hatte ich wirklich Mühe hier am Ball zu bleiben.Die Handlung konnte mich einfach nie vollkommen einfangen und da mir die Figuren immer unsympathischer wurden, habe ich mich stellenweise fast schon durch die Geschichte gequält. Einzig das Rätsel, warum genau Lichtenbergs Pläne denn nun nie patentiert worden sind, hat mich durchhalten lassen und immerhin wurde das auch noch aufgelöst.Fazit: Die Bewertung fiel mir hier nicht leicht. Der Schreibstil hat zwar Punkte gutmachen können, aber hat mich eben nicht so durchs Buch gleiten lassen, wie ich es von Ewald Arenz gewohnt bin, was aber vor allem an den Figuren lag, die mir im Verlaufe der Handlung immer unsympathischer aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Entscheidungen wurden und auch die im Klappentext versprochene Liebesgeschichte habe ich nicht als solche empfunden. Immerhin konnte mich das Rätsel um die geheimnisvolle Maschine und deren fehlende Patentierung durchweg bei der Stange halten, weswegen ich dann auch noch mal bei 3 Sternen angelangt bin.