Cover:
Das für dieses Genre relativ farbenfrohe Cover hat mich sofort angesprochen. Man sieht einen Gang im Escape-Room, oder besser gesagt in der Escape-Burg, die in diesem Thriller gespielt wird. Es passt also ideal zum Inhalt und Titel.
Inhalt:
Maxim, der Besitzer einer Escape-Room-Kette, wird von dem Milliardär Nevio eingeladen, um zusammen mit einer kleinen Gruppe Auserwählter die Burg vor ihrer Eröffnung zu testen. Bei der Burg handelt es sich um eine historische Festung, deren unterirdisches Höhlen- und Gänge-System Nevio zu einem risiegen Escape-Room hat umbauen lassen. Das besondere daran: Alles wird von einer künstlichen Intelligenz gesteuert und jedes Abenteuer ist genau auf die jeweilige Besuchergruppe abgestimmt. Doch bei dem Testlauf klappt nicht alles wie vorgesehen und bald schon wünscht sich Maxim nie auf die Burg gekommen zu sein.
Meine Meinung:
Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Gruppe das unterirdische Labyrinth der Burg betritt, taucht der Leser in eine schillernde Welt mit den wildesten Effekten und Geschichten ein. Durch die künstliche Intelligenz sind der Fantasie quasi keine Grenzen gesetzt, alles ist möglich und trotzdem nicht unrealistisch. Denn KI und Technik machen es möglich. Der Leser kann wählen, ob er sich gemütlich zurücklehnt und sich von allem überraschen lässt oder ob er mit der Gruppe beim Lösen der Escape-Room-Rätsel mit rätselt. Ich habe natürlich mit Begeisterung letzteres getan.
Besonders gut gefallen hat mir auch die Abbildung der Burg und der Grundriss des unterirdischen Labyrinthsystems auf den ersten beiden Seiten. Dadurch kann der Leser während der Geschichte gut den Überblick behalten. Ich wusste so recht lange, wo sich die Gruppe in dem unübersichtlichen Gewirr aus Gängen und Tunneln befindet. Irgendwann habe ich jedoch den Überblick verloren. Allerdings war das ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, an dem auch Maxim keine Ahnung mehr hat, wo er ist. Der Autorin gelingt es also prima, Maxims Orientierungslosigkeit auf ihre Leser zu übertragen.
Überhaupt konnte ich mich gut mit dem Protagonisten identifizieren. Auch die anderen Charaktere fand ich sehr interessant. Den einen mehr und den anderen weniger sympathisch, aber alle unterhaltsam. Und irgendwie scheint jeder ein Geheimnis zu haben, das man als Leser natürlich ergründen will. Insgesamt beschränkt sich die Anzahl der Personen auf die fünf Teilnehmer und ein paar Burg-Mitarbeiter, was ich sehr angenehm fand. So läuft man nicht Gefahr durch zu viele Personen verwirrt zu werden.
Der Schreibstil ist wie ich es von der Autorin gewohnt bin flüssig und angenehm zu lesen.
Ich hatte während der Lektüre etwas Angst, dass mich der Schluss unzufrieden zurücklassen würde, was aber zum Glück nicht passiert ist. Wie ich mir das für einen guten Thriller wünsche, gibt es trotz aller KI und Fantasie eine schlüssige Auflösung.
Fazit: So einen Escape-Room würde ich gerne mal spielen, nur selbstverständlich ohne die echten Gefahren.