Als bekennender Reacher-Serien-Fan und Thriller-Passionistin habe ich mich auf »Der Puma« gefreut. Bekommen habe ich jedoch eine blasse Kopie dessen, was Jack Reacher einmal ausgemacht hat. Statt scharfem Witz, cleveren Gedankenspielen und originellen Lösungen gibt es seitenweise belanglose Beschreibungen, austauschbare Figuren und mehrere Handlungsstränge, die erst spät und wenig glaubwürdig zusammenfinden.
Reacher wirkt hier nicht wie der unberechenbare, charmant-trockene Einzelgänger, sondern wie eine Hülle, gefüllt mit übertriebener Brutalität. Die Gegner sind Pappfiguren, die Nebenfiguren bleiben blutleer, und die emotionale Tiefe - etwa zu den Opfern - fehlt fast völlig. Selbst die Action ist überraschungsarm: grob, vorhersehbar, manchmal grotesk.
»Der Puma« ist leider nur noch eine blasse »Heldenhülle« ohne Herz, ohne Seele, ohne den Funken, der die Figur einst so besonders machte.