Nachdem Carl Mørck ein Jahr lang unschuldig im Gefängnis gesessen hat, hat er seinen Dienst beim Sonderdezernat Q quittiert. Seine Nachfolgerin wird die Französin Helena Henry, die frisch aus Lyon gekommen ist. Rose ist von Anfang an nicht begeistert von der neuen Kollegien, die nun Carls Platz eingenommen hat. Assad hingegen bleibt skeptisch. Helena trägt ein dunkles Geheminis mit, was es den beiden nicht unbedingt einfacher macht ihr zu trauen. Doch für solche Überlegungen bleibt keine Zeit, denn eine grausame Mordserie hält die Drei in Atem. Das Motiv des Mörders liegt weit zurück in der Vergangenheit und das Team muss schnell handeln. Carl liefert dem Team die erste heiße Spur für ihre Ermittlungen.
Nachdem mit Band 10 eigentlich Schluss sein sollte, geht die erfolgreiche Reihe rund um das Sonderdezernat Q doch in eine neue Runde und das mit einem frischen Wind, der dennoch den vertrauten Charme bewahrt. Das neue Autorinnenduo (Line Holm & Stine Bolther) übernimmt das Ruder, ohne den typischen Adler-Olsen-Ton zu verlieren. Ein Balanceakt, der erstaunlich gut gelingt.
"Tote Seelen" singen nicht" ist der 11. Teil der Reihe. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber wie bei den meisten Buchreihen gilt hier auch, dass einem ein wenig die Vorgeschichte zu den Charakteren fehlen kann, wenn man die Vorgängerbände noch nicht kennt.
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt im Wechsel erzählt, was eine dynamische Tiefe verleiht. Der Täter ist dem Leser relativ früh bekannt, was dem Spannungsbogen jedoch keinen Abbruch tut. Stückchenweise erfährt man das Motiv, als das "Warum" hinter den Taten. Diese schrittweise Enthüllung macht den Fall umso fesselnder.
Es gibt ein Wiedersehen mit Assad, Rose und Carl, wobei Carl hier nicht mehr die Hauptrolle spielt. Assad bleibt seinem Stil treu und sorgt mit seinen legendären Kamelsprüchen für humorvolle Auflockerung inmitten der düsteren Ermittlungen. Rose ist wie gewohnt launisch, eigen und hat ihre Geheimnisse. Neu im Team ist Helena Henry, eine Ermittlerin aus Lyon, die ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Ihr Hintergrund wird nur bruchstückenhaft entfaltet und bringt zusätzlich Spannung ins Geschehen.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und fesselnd. Man merkt zwar, dass neue Stimmen am Werk sind, doch der typische Adler-Olsen-Charme bleibt erhalten. Die detaillierten Beschreibungen lassen die Szenen lebendig werden und man kann es sich gut bildlich vorstellen.
Mein Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung und Neuauflage der Reihe, die Altbewährtes mit frischen Impulsen verbindet. Die neuen Autorinnen bringen eigene Nuancen ein, ohne die Seele des Sonderdezernats Q zu verlieren. Ein Muss für Fans des Sonderdezernat Qs und eine klare Leseempfehlung.