Mit Inside Alcaraz hat Sportjournalist mit Schwerpunkt Tennis, Mark Hodgkinson, ein weiteres Buch über einen Spitzensportler der Extraklasse verfasst. Wer über den Werdegang der aktuellen Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste und sechsmaligen Grand-Slam-Sieger, Carlos Alcaraz, mehr erfahren möchte, bekommt sicherlich mit dieser Biografie eine Menge an Hintergrundinformationen an die Hand . Das etwas mehr als 260 umfassende Buch nimmt einen mit auf die Spurensuche nach den Anfängen des jungen Ausnahmesportlers, den manche auch - nahezu liebevoll- Carlitos nennen. Wie bereits in seinem Buch über Novak Djokovic, nimmt Hodgkinson seine Leser mit auf die wundersame Reise des sympathischen Spaniers. Das Tennismärchen beginnt in frühester Kindheit im Elternhaus. Vater und Großvater, deren Leben auch vom Tennissport geprägt wurde, haben anscheinend die Gene an den jungen Carlos weitervererbt und dafür gesorgt, dass dieser entsprechend gefördert wird. Sehr viel Glück hat er, dass er an die richtigen Sponsoren und passenden Trainer gerät, inclusive einer Professorin der Psychologie seit seinem 9. Lebensjahr an seiner Seite, die ihn zu dem geformt haben, was ihn heute ausmacht. Einen willensstarken, dennoch bescheidenen Tennisspieler der Extraklasse, der durch sein außergewöhnliches Talent, seine Ausstrahlung und seine Individualität zum absoluten Publikumsliebling geworden ist. Wer also nach Informationen sucht, wie Alcaraz in die Weltspitze gelangte, wird hier in diesem Buch fündig. Der Autor basiert seine Informationen auf Aussagen von Trainern, anderen Top-Spielern, ehemaligen Lehrern und Mitschülern, sowie Menschen, die Carlos umgeben. Für mein Empfinden ist das Buch sehr trocken geschrieben, umso mehr erfreuen da einige Seiten mit wunderschönen, teils sehr persönlichen, Fotos auf. Mir persönlich fehlte insgesamt die Lockerheit in der Sprache, einige Passagen wiederholten sich mehrfach, es gab auch einige deutliche grammatikalische Schwächen, und vor allen Dingen kam die Hauptperson in dieser Biografie überhaupt nicht zu Wort. Das hätte ich mir in dieser Biografie doch sehr gewünscht. Auch hat der Autor es doch stellenweise etwas mit den Lobeshymnen über Alcaraz übertrieben, was mir persönlich manchmal auf die Nerven gegangen ist. Dennoch ist das Buch eine solide Lektüre, um einen Überblick zu bekommen, wie Carlos Alcaraz zum Tennissport kam und welche Wege er bis zu seinem heutigen Erfolg gegangen ist, um an die Weltspitze zu gelangen. Es gibt Einblicke über seine spielerische Mentalität und auf seine Persönlichkeit, die trotz des Rampenlichts eher bescheiden geblieben ist, was wohl hauptsächlich einem soliden, dennoch professionell organisierten Umfeld zu verdanken ist. Versprochen hatte ich mir allerdings viel mehr von der Lektüre.