Eine über 50-jährige Frau arbeitet als Schriftstellerin und pendelt mit ihrem Hund zwischen Stadt und Dorf. Die beiden Kinder und der Mann sind schon lange ausgezogen. Nun droht auch noch ein wackelnder Zahn für immer Abstand von ihr zu nehmen und eine neue Lücke in ihrem Leben zu hinterlassen.
Ja, nein, vielleicht von Doris Knecht klang nach einem humorvollen Roman über das Leben mit allen seinen Facetten. Leider hat mich der Humor aber nur selten erreicht, dass der wackelnde Zahn zu einem großen Thema wird, das ließ der Klappentext erahnen, dass er für die namenlose Protagonistin, aber zum ersten Mal mit über 50 (!) zu grundlegenden Lebensfragen führt, war nicht abzusehen. Ich konnte mich dadurch schon sehr früh nicht mehr in die Person hineinversetzen, existenzielle Fragen wie sie ihr kamen, kenne ich von mir und Bekannten schon aus viel früheren Zeiten und das melodramatisch, pessimistische ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven. Ähnlich empfand ich leider auch die Gedanken der Protagonistin über Männer und explizit Friedrich. Ihre Gedanken sind so wirr, sie beschäftigt sich mit Themen, die sie scheinbar nicht wirklich interessieren und wirkt als hätte sie sich selbst und ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden.
Der Schreibstil der Autorin war für mich das einzig positive, denn dieser macht einen das Weiterkommen in der Geschichte einfacher und auch das Hörbuch wurde von Nina Petri toll eingesprochen!