Dieser Band kommt für mich überhaupt nicht an die vorherigen der Reihe heran - fast keine Handlung, nervige Charaktere
Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung dieser Reihe gefreut, nachdem mich die ersten drei Bände wirklich begeistern konnten. Da die Reihe jedoch zunächst als Trilogie angekündigt wurden, war ich nach dem dritten Band etwas verwirrt, da noch so viele Handlungsstränge offen waren und ich mir nicht vorstellen konnte, dass dies wirklich das Ende der Geschichte ist. Umso mehr habe ich mich nun auf den vierten Teil gefreut. Allerdings wurde ich schon nach den ersten paar Seiten enttäuscht. Die Dynamik, die mir in den ersten drei Bänden so gefallen hat, hat in diesem Buch merklich nachgelassen. In den ersten knapp 180 Seiten ist wirklich gar nichts passiert und es gab nur unzählige, lange Gespräche. Das Schlimme hieran war, dass diese Gespräche wirklich nichts zum Handlungsverlauf beitrugen, sondern wirklich sinnlos für die Geschichte waren. Auch die Nebencharaktere haben für mich nichts Positives zur Geschichte hinzugefügt, sondern sie nur unnötig in die Länge gezogen. Alle Nebencharaktere bleiben blass, da sie keine berührenden Momente mit den Protagonisten teilen, sondern einfach immer nur gesprochen wird und nichts voran geht. Auch ihre Gespräche untereinander waren belanglos, da es nie um etwas Wichtiges ging, man als Leser die Informationen schon kannte oder wieder einmal nur erzählt wurde, was zu tun ist, als dass wirklich mal jemand irgendwie handelt. Auch bei den Protagonisten stand oft, dass sie sich so und so fühlen, aber mir als Leser wurden diese Gefühle nicht vermittelt und ich konnte sie in ihren Handlungen auch nicht wiedererkennen. Kamran, der in den ersten Bänden ja eine der Hauptrollen eingenommen hat, rückt immer mehr in den Hintergrund, wird als dumm dargestellt und trägt nichts zur Handlung bei. Für mich war es daher sehr schwierig, vor allem in der ersten Hälfte des Buches irgendwie mitzufiebern, weil mich alle Nebenfiguren gestört haben mit ihren dümmlichen Gezanke und auch von Alizehs sonst so starken Art nicht wirklich was übrig war. Ein weiterer Aspekt, der mich gestört hat, war, dass als es dann einmal eine mögliche Action-Szene geben konnte, diese einfach nicht beschrieben wurde. Sie wird angeschnitten, man blättert um und liest nur, dass nun fünf Tage vergangen sind. An diesen Stellen, wo die Autorin wirklich etwas für die Handlung herausholen hätte können, wurden viel Potenzial verschenkt. Später wurden dann diese Szenen nacherzählt, was jedoch keine Spannung mehr hervorrufen konnte. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass sich viele Dinge immer und immer wiederholten. Die wirkliche Handlung an sich hätte man auf 150 Seiten zusammenfassen können und es ist für mich fast eine Kunst, wie man so viel (fast 500 Seiten!) schreiben kann, ohne dass wirklich etwas passiert. Ich hatte durch diesen Band eher das Gefühl, dass die Reihe künstlich am Leben gehalten werden soll, damit möglichst viele Bände produziert werden können. Für mich hat dieses Buch nichts zu der bisherigen Reihe beigetragen, da ich mir einfach einen schönen, runden Abschluss gewünscht hätte, den es wieder nicht gegeben hat. Insgesamt bin ich von diesem Band sehr enttäuscht worden. Ich verstehe, dass viele die Autorin mögen und auch ihre vorherigen Teile dieser Reihe konnten mich begeistern. Dieser Band war jedoch geprägt von Langatmigkeit, ewigen, sinnlosen Gesprächen, nervtötenden Nebencharakteren und einfach keiner wirklich vorhandenen Handlung. Ich finde es sehr schade um das Potenzial, das mir die ersten Teile der Reihe vermittelt haben, da es sich ab hier nur so anfühlt, als würde man möglichst viele Bände für die Reihe schreiben wollen, worunter die Qualität der Charaktere sowie der Handlung extrem gelitten haben. Rezension auf meinem Blog:https://josbuecherblog.weebly.com/startseite/rezension-every-spiral-of-fate-von-tahereh-mafi