Ach John, jetzt begleite ich dich schon seit 25 Jahren, seit deinen Tagen in der Polizeistation in der Great London Road in Edinburgh (Verborgene Muster, 2000) und habe mich immer wieder auf unser Wiedersehen gefreut, auch wenn dies in den letzten Jahren spürbar angenommen hat. Mit leichtem Grummeln im Bauch habe ich deinen Kontakt zur Unterwelt in Gestalt von Big Ger Cafferty beobachtet und mich immer wieder gefragt, wohin das führen wird. Jetzt weiß ich es, mitten hinein in HMP Saughton, Edinburgh, wo du auf deine Berufungsverhandlung wartest, weil du ihm ein Kissen aufs Gesicht gedrückt und er den Abgang gemacht hat. Nicht das sicherste Umfeld für einen ehemaligen Copper, oder? Aber du hast ja schon wieder jemanden gefunden, der dort seine Hand zumindest teilweise schützend über dich hält. Darryl Christie (erster Auftritt in Mädchengrab, 2013), der dort ebenfalls einsitzt, mittlerweile Big Gers Nachfolger. Aber kannst du ihm wirklich trauen, zumal er einen Rivalen im Nacken sitzen hat, der die Gunst der Stunde nutzen will?
Als einer deiner Mitgefangenen ermordet wird, blitzt zumindest das, was dich in der Vergangenheit ausgezeichnet hat, wieder kurz auf. Allerdings hatte ich den Eindruck, als ob du mit angezogener Handbremse fährst, und von deinen ehemaligen Kollegen, die den Fall aufklären sollen, hast du ja auch keinerlei Hilfe zu erwarten. Aber erfreulicherweise hält zumindest Siobhan zu dir, deren Suche nach einer verschwundenen Jugendlichen eine Verbindung zu dem ermordeten Häftling ergibt. Und natürlich ist auch der intrigante Malcolm Fox wieder mit an Bord und freut sich insgeheim, dass es dich jetzt erwischt hat. Aber wer im Glashaus sitzt, sollte tunlichst nicht mit Steinen werfen...
Mich konnte dieser Band 25 leider nicht überzeugen. Langweiliger Fall, zu wenig Tempo, Spannung Fehlanzeige. Seit deinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst hat die Qualität der Fortsetzungen eh schon kontinuierlich abgenommen, aber dieser Rebus-in-Prison Kriminalroman rangiert auf meiner persönlichen Hitliste am untersten Ende der Reihe. Scheint so, als sei (zumindest für mich) die Zeit des Abschiednehmens gekommen, aber lieber ein Ende mit SchreckenSchade. So sorry, John.