Ewald Arenz ist mir schon lange ein Begriff mein Mann hat schon einige Romane von ihm gelesen. Jetzt habe ich mit Katzentage selbst zu diesem Autor gegriffen, und ich kann sagen: Diese kleine Kurzerzählung hat mir einen wunderbar leichten Herbstsonntag beschert.
Kurze Zusammenfassung:
Im Zentrum dieser Erzählung stehen Paula und Peter, zwei Menschen, die nach einem Seminar eigentlich einfach nur nach Hause wollen, doch der Zug bringt sie lediglich nach Würzburg. Hier ist ihre Reise erst einmal zu Ende ein Bahnstreik stellt alles auf den Kopf. Statt genervt in Wartehallen zu versauern, stranden die beiden in einer beschaulichen Unterkunft und verbringen den ungeplanten Aufenthalt incl. Nacht miteinander.
Mein Leseeindruck:
Zugfahren und stranden - ein Thema, das mich sofort abgeholt hat: Bahnfahren mit Hindernissen kenne ich zur Genüge.
Arenz Sprachstil ist fein - kurze, prägnante Sätze, Wörtliche Rede. Er erzählt die Geschichte eines unfreiwilligen Aufenthaltes auf nur wenigen Seiten, aber mit viel Gefühl für Zwischentöne. Die atmosphärischen Grafiken fangen diese herbstliche, etwas verzauberte Stimmung perfekt ein: mit wenigen Farben, ruhig, ein bisschen melancholisch, aber nie schwer. Alles wirkt unaufgeregt.
Paula und Peter begegnen einander ohne große Dramen, dafür mit einer feinen Leichtigkeit. Es sind diese kleinen, flüchtigen Momente, die Arenz so gut kann: das gemeinsame Erleben, das Miteinandersprechen, das Sich-treiben-Lassen. Gelegenheiten, die man im Alltag oft übersieht.
Katzentage ist kein lautes Buch, sondern ein stiller, hübsch illustrierter Herbstzwischenruf perfekt für eine kurze Auszeit mit Tee und Decke. Ein kleines Geschenk an den Moment.
Fazit:
Ein kleines, feines herbstliches Buch, das zeigt, wie viel Schönheit in ungeplanten Momenten steckt. Katzentage ist kurz, sanft und atmosphärisch ein liebevoll illustriertes Innehalten, das man gern noch ein paar Seiten länger genießen würde.