Adalbert Stifter: Der Waldbrunnen / Der Kuß von Sentze
Der Waldbrunnen
» Ich habe zu zwei verschiedenen Malen ein Menschenbild gesehen, von dem ich jedes Mal glaubte, es sei das schö nste, was es auf Erden gibt« , beginnt der Erzä hler. Das erste Male war es seine Frau, beim zweiten Mal ein hü bsches 17-jä hriges Romamä dchen auf einer Reise. Dann kommt aber alles ganz anders.
Der Kuß von Sentze
Rupert empfindet die ihm von seinem Vater als Frau vorgeschlagene Hiltiburg als kalt und hochmü tig und verweigert die Eheschließ ung. Am Vorabend seines darauffolgenden Abschieds in den Krieg kü sst ihn in der Dunkelheit eine Unbekannte, die er nicht vergessen kann. Wer ist die Schö ne? Wird er sie wiedersehen?
Der Waldbrunnen:
Erstdruck in: Dü sseldorfer Kü nstler Album (Dü sseldorf), 1866.
Der Kuß von Sentze:
Erstdruck in: Gartenlaube fü r Ö sterreich (Graz), 1. Jg. 1866, Nr. 5 8.
Vollstä ndige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2013.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Adelbert Stifter: Gesammelte Werke in sechs Bä nden, [herausgegeben von Max Stefl,] Band 3, 6. 10. Tausend der Gesamtausgabe, Wiesbaden: Insel, 1959.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Paul Cé zanne, Landschaft mit Brunnen (Ausschnitt), 1865-1867.
Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
In kargen Verhä ltnissen wä chst Adalbert Stifter im Bö hmerwald auf, bevor er nach Wien ü bersiedelt, wo er zwischen bü rgerlicher Berufstä tigkeit und seinem kü nstlerischen Schaffen als Maler und Schriftsteller schwankt. Zeitweilig als Novellist sehr erfolgreich, stü rzt er nach vernichtenden Kritiken u. a. von Hebbel in tiefe Krisen. 1854 findet er als Schulrat ein wirtschaftliches Auskommen, das ihn geistig unterfordert und ihn seine kü nstlerische Gegenwelt erschaffen lä sst. Von jahrelangem Alkoholmissbrauch gesundheitlich angeschlagen, nimmt Stifter sich im Januar 1868 das Leben. Die ethische Kraft des » sanften Gesetzes« im Wechselspiel von Hö hen und Tiefen der Natur und des Menschen ist sein zentrales Motiv. Seine detailgetreuen Erzä hlungen zä hlen zu den Hauptwerken des Realismus.