Witzig und amüsant geschrieben
Der Hanser Verlag hat bekannte deutschsprachige Autor:innen gebeten, sich Gedanken zu den wesentlichen Themen des Lebens (Altern, Streiten, Lieben, Schlafen, Arbeiten, Wohnen, etc.) zu machen. Nachdem ich bereits Elke Heidenreichs "Alter" und Doris Dörries "Wohnen" sehr gern gelesen habe, war nun Alina Bronskys "Essen" an der Reihe.Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland, verbrachte ihre Kindheit auf der asiatischen Seite des Ural-Gebirges. Erst als Jugendliche kam sie nach Deutschland und fand die deutsche Küche durchaus gewöhnungsbedürftig: statt nahrhaftem Haferbrei zum Frühstück nur mehlstäubende Brötchen mit Marmelade, Käse oder Aufschnitt, das ist doch kein Essen! Nur warme Mahlzeiten sind ein richtiges Essen, da mutet auch das deutsche "Abendbrot" recht seltsam an, schon wieder nur Brot (wenn auch unendlich viele Sorten) mit Käse, Aufschnitt, etc. "Essen" ist ein Buch mit kleinen Geschichten aus Bronskys Leben, eine sehr subjektive Erzählung über ihre persönliche Beziehung zu Haferbrei und Co. Sie erzählt über Familie und Freunde, über ihre Kindheit und Erwachsenwerden und stellt die Gerichte vor, die für sie damit verbunden sind. Neben dem erwähnten Haferbrei gehören u.a. auch Frikadellen, Borschtsch und Quarkauflauf dazu, einfach zuzubereitende Gerichte ohne Schnickschnack oder ausgefallene Zutaten.Alina Bronsky schreibt humorvoll und amüsant, die kleinen Geschichten sind manchmal heiter, manchmal sentimental."Essen" ist ein lebendig und kurzweilig geschriebenes Buch, das ich mit Vergnügen gelesen habe.