**** Worum geht es? ****
Eine Kleinstadt, ein tödlicher Ausgang auf einer Party und zehn Frauen, die allesamt schuldig an dem Tod dieses Mädchens sind. Doch statt zu ihrem Anteil zu stehen, vergraben sie ihre dunklen Geheimnisse immer tiefer und tiefer.
**** Mein Eindruck ****
Die Geschichte baute sich Stück für Stück aus der Sicht der verschiedenen Charaktere auf. Jede vorangegangene Perspektive hatte etwas mit der neuen zu tun. Dieser Zusammenhängende Stil hat mir sehr gut gefallen, ein bisschen wie mit einem Staffelstab, der von Szene zu Szene weitergereicht wird. Ein Teil einer Geschichte, ein Blick in das individuelle Leben, doch wozu? Hierbei gilt es etwas Geduld zu haben, denn auch das klärt sich nach und nach auf. Und trotzdem bleiben die Charaktere der Kleinstadt letztlich statisch. Es fehlt an Authentizität und an Zugänglichkeit. Ich las gelungene und schön ausformulierte Sätze, nur um sie eine Sekunde später schon wieder zu vergessen. Keine Emotionen, kein Nachhall, einfach nur Charaktere die sind und weiter sein werden und ein Tod, deren Aufklärung, außer in einer Geschichte, kaum interessiert. Trotz das Lucy immer wieder Thema wird und viele Facetten mit sich bringt, wird auch sie nicht greifbar. Ich hatte mir erhofft, diese Stück für Stück besser kennenzulernen, ihren Verlust zu Bedauern oder ihn zumindest in Frage zu stellen und dann umso mehr die einzelnen Personen ins Urteil zu ziehen. Leider passierte das nicht. Eine komplexe und auch verstrickte Erzählung, die man meiner Ansicht nach mehrmals lesen muss um sie in Gänze zu greifen. Es fehlt hierfür an Motivation, an Anreiz in der Geschichte. Idee top, Schreibstil top, Umsetzung leider nicht, zu viele Namen, zu schnelle Wechsel und ein Vorher, was Nachher nicht aufgeholt werden kann.
**** Empfehlung? ****
Ein verstrickter Gesellschaftsroman, der für mich leider nicht ganz greifbar ist, für Interessierte aber dennoch ein Versuch wert ist.