Andreas Gryphius: Vermischte Gedichte
Die meisten Texte der folgenden Auswahl vermischter Gedichte wurden erst postum in Buchform verö ffentlicht, in: Andreae Gryphii um ein merkliches vermehrte Teutsche Gedichte [herausgegeben von Christian Gryphius], Breslau und Leipzig (Fellgiebels Erben) 1698. Die » Gedancken ü ber den Kirchhoff« erschienen erstmals in der Sammlung: » Deutsche Gedichte« , Breslau (Johann Lischken) 1657, das Gedicht ü ber den » Untergang der Stadt Freidank« in: » Fewrige Freystadt« , Lissa 1637 und das Gedicht auf den Tod der Stiefmutter Maria Rissmann im Anhang der » Lissaer Sonnette« (1637).
Vollstä ndige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2014.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage.
Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
1616 wird Andreas Gryphius in die Wirren des Dreiß igjä hrigen Krieges in Glogau in Schlesien hineingeboren. Wä hrend seines Studiums lernt er die liberale, florierende Handelsstadt Danzig und das empirische Weltbild Galileis und Keplers kennen. 1637 nimmt er sechs Jahre wä hrende Studien an der damals hochmodernen Universitä t in Leiden auf und verö ffentlicht fü nf Gedichtsammlungen, die ihm ersten Ruhm einbringen. Gegen Ende des Krieges kehrt er von einer ausgedehnten Studienreise nach Frankreich und Italien nach Schlesien zurü ck. 1664 stirbt Andreas Gryphius wä hrend einer Sitzung der glogauischen Landstä nde, deren Syndikus er seit 14 Jahren ist. Das Leid und der moralische Verfall sind die zentralen Themen seiner Dichtung. Der Schrecken des Krieges und die Vergä nglichkeit allen menschlichen Handels spiegeln sich in dem umfangreichen Werk des bereits zu Lebzeiten gefeierten Autors, der 1662 als » Unsterblicher« in die » Fruchtbringende Gesellschaft« , die grö ß te literarische Gruppe des Barock, aufgenommen wurde.