Dass der Autor des Buches "Im Bann der wilden Tiere" nicht nur Deutschlands berühmtester Tierfilmer ist, sondern seine Erfahrungen bereits drei Jahrzehnte zurückreichen, wird in diesem eindrucksvollen Bildband deutlich.
Von den Grizzlybären Alaskas über die Wildkatzen Brasiliens, nach Asien und Afrika bis hin zu den Gewässern Australiens spannt sich der Bogen der Bilder und die dazugehörigen Geschichten des Autors tun das übrige.
Unzählige Bilder von Tieren, Menschen und Landschaften verteilt auf beinahe 300 Seiten geben dem Betrachter und Leser dieses Buches einen Einblick in die Arbeit eines Experten, der seit 1990 dieses Handwerk zu seiner Profession erklärt hat.
Die Erzählungen des Autors sind aber nicht nur Schilderungen seiner abenteuerlichen Reisen durch die ganze Welt - seine Geschichten sollen uns auch zu denken geben. Zu denken geben, wie wir mit unserer Umwelt umgehen. So begegnen wir beispielsweise den vom Aussterben bedrohten Sibirischen Tiger - der bezeichnender Weise bereits als sibirischer Geist beschrieben wird - und erfahren einiges über die illegale Jagd wie auch über diese Menschen, welche mit dem Tiger leben.
Andreas Kieling zeigt das Leben der Anti-Wilderer-Brigade in der russischen Taiga und deren Bemühen um die bedrohten Tierarten neben seinen Bildern des sibirischen Tigers, ebenso wird auch die Mutprobe mit Krokodilen nicht auszulassen
In Australien mit den größten Krokodilen der Welt um die Wette zu tauchen ist sicher nicht jedermanns Sache. Die Geschichten, die bei solchen Abenteuern entstehen, sind da schon eher für Otto Normalverbraucher geschrieben - und werden diese mit den Bildern des Filmemachers und Fotografen untermalt, entstehen viele weitere Geschichten und Bilder im Kopf des Lesers.
Dass die Fotografie eine der großen Leidenschaften des Autors ist, lässt sich an vielen seiner Bilder erkennen. Das Wichtigere an diesem Buch ist es jedoch aufzuzeigen, mit welcher Artenvielfalt wir uns den Planeten Erde teilen dürfen und darauf hinzuweisen, dass wir für diese Arten auch eine Schutzfunktion übernehmen müssen.
Es wäre schade, würden für unsere Kinder und Enkel die von Andreas Kieling gefilmten und fotografierten Tiere alle zu Geistern - wie für uns bereits der sibirische Tiger.
Andreas Kieling bringt seinem Sohn bereits das Handwerk des Filmens und Fotografierens bei, indem dieser ihn bei seinen Abenteuern begleiten darf. Sohn Erik hat somit Gelegenheit, die Artenvielfalt auf eine Weise kennen zu lernen, wie es nur wenigen Menschen beschieden ist. Geben wir unseren Kindern zumindest die Chance, zu wissen, dass wir mit diesen Tieren die Welt teilen und nehmen wir uns die Aussage des Buches zu Herzen.