Ein kulturgeschichtlicher Überblick stimmt auf die "schönen Arbeiten" ein. Die bewahrte Tradition und die neue Umsetzung finden in diesem Buch gleichermaßen Platz. Die Autorinnen beschreiben die alten Grundtechniken mit dem Ziel, diese zu erhalten, zeigen aber auch Wege der freien Übersetzung, bei der sowohl von den alten Materialien als auch von der religiösen Bedeutung nicht immer viel zu sehen ist, auf. Trotzdem finden die alten Materialien und Symbole ihren Platz und gute Beschreibungen. Auf fast 50 Seiten werden Drahtarbeiten incl. Materialkunde sehr genau beschrieben. Blüten, Blätter, Sträußchen, Knospen, Bordüren und Fassarbeiten eröffnen unzählige Möglichkeiten. Da bisher nur wenige Anleitungen in solcher Präzision beschrieben sind, ist dieses Buch eine große Bereicherung. Einen kurzen Abriss über Wachs- und Krüllarbeiten ist ebenfalls enthalten, wobei bei den Krüllarbeiten hauptsächlich bunte Papierstreifen Verwendung finden, was aber, wie die Galerie zeigt, den Arbeiten keinen Abbruch leistet und nur erneut Möglichkeiten der freien Übersetzung aufzeigt. Um in Klosterarbeiten Tiefe zu bekommen benötigt man Kastenrahmen. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Selber machen - Anleitung im Buch. Blüten aus Papier, Metall oder Stroh kann man ebenso selbst durch Stanzen anfertigen. Interessant sind die hierzu gezeigten Anleitungen und Beispiele. Ergänzend wird die aus Malta stammende Ganutelltechnik beschrieben. Das Ergebnis: zauberhafte Sternblüten. Ganz ohne Nadel und Faden geht es bei Klosterarbeiten nicht. Diverse Stick- und Nähtechniken hierzu werden im Buch ebenfalls kurz beschrieben. Bezugsquellen und weiterführende Literatur runden die Infos zum Thema Klosterarbeiten ab. Besonders erwähnenswert sind die sehr gut verständlichen Beschreibungen mit zahlreichen Zeichnungen sowie die guten Fotografien, auf denen man Einzelheiten sehr gut erkennen kann. Ein Buch, das ich sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen sehr empfehlen kann.