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Produktbild: Minihorror | Barbi Markovic
Produktbild: Minihorror | Barbi Markovic

Minihorror

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In Minihorror erzählt Barbi Markovic die Geschichten von Mini und Miki und ihren Abenteuern im städtischen Alltag. Mini und Miki sind nicht von hier, aber sie bemühen sich, dazuzugehören und alles richtig zu machen. Trotzdem oder gerade deswegen werden sie verfolgt von Gefahren und Monstern, von Katastrophen und Schwierigkeiten. Es geht um die großen und kleinen Albträume des Mittelstands, um den Horror des perfekten Familienfrühstücks, um Mobbing am Arbeitsplatz und gescheiterten Urlaub, um den Abgrund, der sich im Alltag öffnet und nicht mehr schließen will. In Minihorror setzt Barbi Markovic den Angstarbeiter*innen unserer Gesellschaft ein Denkmal aus Perfidie und Mitgefühl, bei dessen Lektüre wir uns gleichermaßen ertappt und verstanden fühlen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
06. Oktober 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
192
Autor/Autorin
Barbi Markovic
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
360 g
Größe (L/B/H)
216/146/23 mm
ISBN
9783701717750

Portrait

Barbi Markovic

Barbi Markovic geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik, lebt seit 2006 in Wien. 2009 machte Markovi  mit dem Thomas-Bernhard-Remix-Roman Ausgehen Furore. 2016 erschien der Roman Superheldinnen , für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert-von-Chamisso-Preises sowie 2019 den Priessnitz-Preis erhielt. 2017 las Barbi Markovi   beim Bachmann-Preis. Zahlreiche Kurzgeschichten, Theaterstücke und Hörspiele. 2023 erhielt Barbi Markovic den Kunstpreis Berlin für Literatur. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: Die verschissene Zeit (2021) und Minihorror" (2023).

Pressestimmen

Barbi Markovics Bücher sind für mich die weitaus bewegendste in deutscher Sprache unternommene Abenteuerfahrt in die Geheimnisse des cartoonhaften Erzählens. (...) Es ist wirklich lange her, dass ich ein Buch lesen durfte, in dem man Satz für Satz so viel Spaß beim Erleben grauenvollster Wendungen und unheimlicher Erscheinungen haben kann. Clemens Setz, DIE ZEIT

Die Wiener Schriftstellerin Barbi Markovic berichtet in ihrem Roman Minihorror` vom Alltag des jungen Paares Mini und Miki krass und lustig wie im Surrealismus, nur beunruhigender. Der Horror in diesem Buch ergibt sich aus der Alltäglichkeit der Ereignisse, von denen hier erzählt wird, und dieser Horror ist fürchterlich und fürchterlich komisch. Fritz Göttler, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

In Markovi ` Sprachkunst verschmelzen Witz und Wahn. (...) Barbi Markovic schreibt kleine Monstergeschichten, wobei das Monströse in allen Beteiligten gleichermassen steckt. Dieser Minihorror` wirkt wie Edgar Allan Poe auf Speed. Carsten Otte, NZZ

Eigentlich ist Minihorror` ein unmögliches Buch. Kein Mensch kann so skurrile Geschichten erfinden und diese dann auch noch in so schrägen Sätzen. Kein Mensch außer Barbi Markovic. Christina Vettorazzi, DER FALTER

Besprechung vom 31.05.2025

Verrückte Vorlesung
Barbi Markovics neues Buch ist voller Witz

Kann eine Ewigkeit enden? Oder ist das schon per Definition unmöglich? Egal, bei Barbi Markovic geht das. Die Autorin macht sich nicht viel aus Grenzen, ganz gleich, ob sie nun Genre- oder Definitionsnatur sind. Jedenfalls sind die zwei Jahre, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, so gut wie vorbei. Und Markovic muss die Poetikvorlesung an der Universität Salzburg, die sie vor 24 Monaten zugesagt hat, nun tatsächlich schreiben.

So beginnt ihr Buch "Notfallpoetik". Mit Schreiben unter Zeitdruck und über ihn, das sie in "Stehlen Schimpfen Spielen" perfektioniert: noch zehn Tage, noch neun, ein literarischer Countdown. "Jetzt ist es zu spät abzusagen. Meine einzige Chance ist eine verrückte, eine unordentliche Vorlesung."

Und deshalb muss alles rein: übers Schimpfen, Stehlen, Spielen, klar, aber auch, was dazwischen passiert. Die plötzlich auftretende Sehnenscheidenentzündung, etwa. "Der Text entsteht überall, wo ich bin, und enthält alles, was mir über den Weg läuft."

Barbi Markovic wurde 1980 in Belgrad geboren und arbeitete als Lektorin, bevor sie 2005 nach Wien zog. Dort studierte sie Germanistik, arbeitete und schrieb. 2016 "Superheldinnen" zum Beispiel, einen Roman über drei Frauen, die mit prekären Arbeitsverhältnissen kämpfen und ihre eigene Form von Widerstand entwickeln. Oder 2021 "Die verschissene Zeit", eine Erzählung über das Belgrad der Neunzigerjahre, klug verpackt in einer Mischung aus Science-Fiction- und Rollenspielroman.

Und natürlich den Prosaband "Minihorror" von 2024 über den, na ja, Horror, den der Alltag einer serbischen Schriftstellerin in Österreich bedeuten kann. Mit ihm gewann Markovic 2024 den Preis der Leipziger Buchmesse. "Ich habe einen Preis gewonnen, was großartig, aber zeitaufwendig ist" heißt es in "Stehlen Schimpfen Spielen" darüber. Verständlich also, dass die Poetikvorlesung auf der Strecke geblieben ist.

Nun muss man das nicht schon alles gewusst und gelesen haben, um "Stehlen Schimpfen Spielen" zu verstehen und zu mögen. Trotzdem ist das neue Buch, neben einer Reflexion über ihren Schreibprozess, auch eine Art Selbstreflexion ihres bisherigen Lebens und Arbeitens - und inwiefern beides von den titelgebenden Maximen beeinflusst ist.

Zuerst wäre da das Stehlen. "Im Text gelten andere Regeln", schreibt Markovic, noch zehn Tage bis zur Vorlesung: "Ich stehle, ohne jemandem etwas wegzunehmen, und ich lüge, um die Wahrheit besser zu treffen." Wie das geht, hat sie schon in ihrem ersten Buch "Ausgehen" gezeigt, einem "Remix", wie der Suhrkamp Verlag es später nannte, von Thomas Bernhards "Gehen".

Dann das Schimpfen: "Beim Schimpfen geht es um Feingefühl und Machtverhältnisse, wie immer." Schon in "Die verschissene Zeit" spielte Schimpfen eine wichtige Rolle. Nicht wegen des bloßen Tabubruchs, schreibt Markovic - noch sechs Tage bis zur Vorlesung -, sondern weil sie die Realität und die Gewalt des Neunzigerjahre-Belgrads so plastisch wie möglich wiedergeben wollte.

Schließlich, noch zwei Tage bis zur Vorlesung, das Spielen. Und damit es ums Spielen gehen kann, muss es um Regeln gehen. "Jedes Mal stelle ich neue Regeln auf, nach denen ich Material sammle, mit denen ich Regeln breche." Währenddessen taucht die Poetikvorlesung immer wieder direkt auf, ja, sie ist nicht nur Gegenstand des Buchs, sondern auch zweifelschürende Antagonistin. (Wobei, wie Markovic schreibt, eh niemand so hart über sie urteilen könne wie sie selbst). Zwischendurch gibt es Abdrucke ihrer bisherigen Werke, Screenshots aus Videospielen, Prüfungsfragen. All das könnte leicht konstruiert wirken, ein bisschen gewollt - doch das tut es nicht. Was vielleicht daran liegt, dass immer, wenn man denkt, darin jetzt irgendein Muster erkannt zu haben, Markovic wieder damit bricht. (Man erinnert sich: Regeln aufstellen, um ihnen nicht mehr zu folgen.)

"Ich wollte eine Poetikvorlesung schreiben, bei der man denkt: das ist doch gar keine", sagt Barbi Markovic. Ob das geklappt hat? Sie ist sehr lustig geworden, aber man hat auch sehr viel gelernt. Nicht nur übers Schreiben. JULIA SCHYMURA

Barbi Markovic: "Stehlen Schimpfen Spielen".

Rowohlt Verlag,

Hamburg 2025.

144 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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LovelyBooks-BewertungVon Jille am 25.04.2025
Barbi Markovi¿s "Minihorror" ist eine ebenso originelle wie unterhaltsame Sammlung von 27 miteinander verbundenen Geschichten, in deren Mittelpunkt das Paar Mini und Miki steht. Die beiden - sie aus Serbien, er aus der österreichischen Provinz - kämpfen sich durch den Alltag in Wien, wobei banale Situationen plötzlich ins Surreale kippen und zu kleinen, aber umso bedrohlicheren Horrorszenarien werden: Der Horror des perfekten Familienfrühstücks, Mobbing am Arbeitsplatz, gescheiterte Urlaube oder der Albtraum eines Friseurbesuchs, bei dem nicht nur die Haare, sondern gleich die Kopfhaut ruiniert wird.Der Stil ist klar, pointiert und von schwarzem Humor durchzogen, wobei immer wieder mit Genrekonventionen gespielt und gebrochen wird.Trotz aller Skurrilität bleibt "Minihorror" stets nah an den existenziellen Ängsten der Gegenwart. Markovi¿ nimmt Alltagsängste und -katastrophen wortwörtlich und übersetzt Redewendungen oder Sorgen in grotesk-absurde Szenen: Wenn Mini z.B. zu lange auf Instagram scrollt, laufen ihr tatsächlich die Augen aus; wenn jemand von einem Abgrund im Alltag spricht, öffnet sich dieser wirklich. Ein literarischer Spaß, der den Alltag als Horror-Comic neu erfindet und dabei immer wieder zum Nachdenken anregt.
LovelyBooks-BewertungVon AQua am 30.01.2025
Zusammenhanglose Trash-Episoden, mäßig fetzig.