Charmante Charaktere in einer etwas kurzatmigen Abenteuergeschichte über das Entdecken neuer Welten, Anderssein und Freundschaft.
Zusammenfassung******************************************Die junge Hexe Hella Pfefferkessel hat eine ganz besondere Leidenschaft: Menschen und ihre Menschendinge. Sie sammelt alles, was sie in die Finger bekommt, von Milchaufschäumern über Staubsauger und Schuhlöffel bis hin zum "Wurmkarussell" (aka Salatschleuder). Gemeinsam mit ihren Mitbewohnern, dem Besen Zickzack, der Kröte Gisela, dem Kater Herr Rudolfo, der Elster Ella und der sprechenden Teetasse, besucht sie darum oft eine Parkbank nahe des Waldes, wo Menschen oft Dinge liegen lassen.Dort findet sie diesmal einen Flyer für die "Unruhenach" - Halloween. Da sich alle Menschen verkleiden werden, wird Hella überhaupt nicht auffallen und kann endlich ihren grossen Traum verwircklichen: die Menschenwelt hautnah erleben!Doch da gibt es ein Problem: Genau heute findet die jährliche Hexenversammlung statt, an der alle Hexen ihr neu erlerntes Wissen vorstellen. Zum Schluss wird dort die "Hexe der Saison" gekürt. Hella kann dort nicht fernbleiben.Sie geht hin und erklärt den anderen Hexen, dass sie in die Menschenwelt gehen will. Die halten das für einen Witz. Doch da Hella die Wahrheit gesagt hat, hat sie überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei, als sie sich kurz darauf auf den Weg in die Menschenwelt macht.Dort angekommen rettet sie ein Mädchen vor drei verkleideten Kindern - sie lässt sich zu einem Zauberspruch hinreissen. Als Dank lädt das Mädchen - Lia - sie zu sich nach Hause ein. Dort erfährt Hella, dass Lia sehr schüchtern ist. Sie ist erst gerade zugezogen und hat noch keine Freunde in der Stadt und an ihrer Schule. Niemand fragt sie, ob sie mitspielen will und Lia fühlt sich alleine. Mit Hella an ihrer Seite traut sie sich aber, auf die Party einer Klassenkameradin zu gehen.Auf der Party lachen die anderen Kinder Lia aus, als Lia nicht bei einem Schminkspiel mitmachen will. Als Hella den anderen Kindern erklärt, dass Lia bloss schüchtern ist und einfach gerne zuerst mal zusehen will, bevor sie mitmacht, erläutern die anderen Kinder, sie hätten gedacht, Lia sei sehr eingebildet und hochnäsig. Also hatten sie das alles falsch interpretiert. Es wird dann die beste Party aller Zeiten.Nach der Party stellt Lia Hella einige schwierige Fragen. Schliesslich verrät Kater Herr Rudolfo sie, indem er spricht. Hella wird wütend und spricht noch einen Zauber aus. Lia ist baff, freut sich dann aber, dass es eben doch magische Wesen gibt. Lia erwähnt, dass zaubern doch so praktisch wäre, um Probleme zu lösen. Da sagt Hella, dass sie nicht in der Menschenwelt zaubern kann, weil sie die ganze Hexenwelt in Gefahr bringen würde. Siedend heiss fällt ihr ein, dass sie aber bereits gezaubert hat.Als Hella zurückkehrt und von den Althexen erwartet wird, weil alle sie gesucht haben, erzählt Hella ihnen alles, auch das mit dem Zaubern. Die Althexen wollen wissen, was Hella gelernt hat. Sie sagt, dass alle einzigartig sind und dass man Fehler erkennen kann und danach das Richtige tun muss. Die Althexen finden: Der Zweck heiligt manchmal die Mittel. Und nicht nur das, Hella wird zur Hexe der Saison erklärt. Hella schliesst damit, dass man immer seinem Herzen folgen sollte.*********************************** MEINE MEINUNG:Gefallen haben mir Hellas Neugierde und ihre liebenswerte Entourage. Die Kapitel sind kurz und eignen sich gut zum Vorlesen. Die vielen Illustrationen verleihen der Geschichte ein superschönes Halloween-Ambiente.Abzug gibt es von meiner Seite für folgende Punkte:Die ganze Geschichte geht sehr schnell voran und ist kompakt. Ein, zwei Kapitel mehr hätten meiner Meinung nach nicht geschadet, mir kam es zu gehetzt vor.Die Elster und Hella tragen sehr ähnliche Namen "Ella" - "Hella". Das war am Anfang verwirrend.Zu Beginn sagt Hella, dass ihr "dieser Wettbewerb" schon immer ein Rätsel war und dass "die anderen Hexen ihr schurzpiepegal" sind. Im nächsten Kapitel aber wird beschrieben, wie sehr sie die alljährliche Versammlung geniesst und wie toll sie alle Hexen findet und die Tatsache, dass Hexen sich immer gegenseitig helfen und so weiter. Das war für mich dann nicht mehr glaubwürdig. Entweder oder.In der Menschenwelt geht es plötzlich sehr schnell, dass die anderen Kinder Lia mögen und sich entschuldigen. Die Entwicklung war für mich nicht spürbar.Zu Beginn wird gesagt, dass es den Hexen "streng verboten" ist, in die Menschenwelt zu gehen. Hella sagt auch, dass sie nicht in der Menschenwelt zaubern darf. Doch beides macht sie und wird dafür nicht bestraft, sondern belohnt. Mut ist etwas wichtiges, aber dennoch finde ich die Botschaft, die hier transportiert wird, ein bisschen stark vereinfacht.Alles in allem eine kurzweilige Lektüre mit Wohlfühlcharakter passend zu Halloween, die ich mit ein paar Abstrichen weiterempfehlen kann.