Ostkunde war ein zentrales Bildungsanliegen in der frühen Bundesrepublik. Als eine Forderung der Vertriebenenverbände prägte sie die Schulbildung in den 1950er und 1960er Jahren entscheidend. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht unter anderem die Frage nach der Institutionalisierung und inhaltlichen Ausgestaltung der Ostkunde.
Die Ostkunde war ein zentrales Bildungsanliegen in der frühen Bundesrepublik. Sie prägte die Schulbildung in den 1950er und 1960er Jahren entscheidend: Sie gestaltete die Erinnerung an die Vertreibungsgebiete sowie die entsprechenden Geschichts- und Gegenwartsbilder und strebte die Wiedergewinnung der ehemaligen deutschen Ostgebiete an. Zentrale Inhalte dieser Arbeit sind die Institutionalisierung und die inhaltliche Ausgestaltung der Ostkunde sowie ihre gesellschaftlichen Funktionen und Auswirkungen. Der multiperspektivische Ansatz der Studie verknüpft methodisch Diskurs-, Mentalitäts-, Politik- und Bildungsgeschichte miteinander. Sie beschreibt den Weg von entsprechenden Forderungen der Vertriebenenverbände bis zur Verankerung ihrer Inhalte in den westdeutschen Bildungskanon.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Ostkunde in der Bundesrepublik nach 1945 Institutionelle Anfänge und Institutionalisierung der Ostkunde Praxis des Ostkundeunterrichts auf Länderebene Thematische Ausrichtung und Materialgrundlage des ostkundlichen Unterrichts Funktion der Ostkunde in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft Ein neues Geschichtsbewusstsein durch Ostkunde.