Die junge Engländerin Abitha musste in der "neuen Welt", in Connecticut, einen Fremden heiraten und versucht nun seit etwa zwei Jahren, sich in der puritanischen Gemeinde einzufügen. Schließlich verwitwet sie und als weitere Dorfbewohner sterben, gerät sie schnell in den Verdacht, eine Hexe zu sein. Da begegnet sie Slewfoot, einer finsteren Kreatur mit magischen Fähigkeiten. Er bietet ihr seine Hilfe an und wird für Abitha zur einzigen Hoffnung... Doch kann sie ihm vertrauen?
Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, dass ich ein Highlight vor mir habe und ich behielt Recht. Das Buch hat mich direkt ins finstere Amerika von 1666 katapultiert, ohne geschwollen daher zu kommen. Unterstützt wird die düstere Atmosphäre von Broms eigenen, atemberaubenden Illustrationen. Was für ein talentierter Mensch!
Die Protagonistin Abitha ist eine selbstbewusste, kluge Frau, die sich in dieser tief patriarchalen, puritanischen Gemeinde sehr zurücknehmen muss, um keinen Unmut auf sich zu ziehen und sich dabei doch ihre Würde, ihren Mut und ihre Intelligenz bewahrt. Eine Figur, die mich tief beeindruckt hat.
Die zweite wichtige Figur ist der titelgebende Slewfoot. Er ist ein Wesen, das verwirrt in dieser Welt erwacht und nach seiner Bestimmung sucht. Beide Figuren sind moralisch herrlich grau... Zum Teil sehr dunkelgrau, wodurch sich "Slewfoot" von vielen anderen Hexen-Geschichten abhebt. Diese hier ist unvorhersehbar, düster, blutig und total einnehmend. Jeder einzelne Nebencharakter, jeder Dorfbewohner wirkt so greifbar... Für mich ein perfektes Buch.
Man wird wirklich wütend beim Lesen, wenn man miterlebt, was Abitha, bzw Frauen generell, in dieser Gesellschaft aushalten müssen.
Ich war schockiert und fasziniert und hätte das Buch am liebsten überhaupt nicht mehr weg gelegt.
Für alle, die Hexen, Dämonen und finstere Fantasy-Geschichten lieben, ein absolutes Must-read!