Badgers Drift ist ein beschaulicher kleiner Ort auf dem Lande mit dem Inventar, das der Leser erwartet: romantische Cottages, ein Herrenhaus, schrullige, aber selbstbewusste alte Damen, ein exzentrischer Maler, Jagdgesellschaften, Teekränzchen, natürlich ein Pub und ein Frauenclub, und auf der Polizeistation arbeitet man noch mit Karteikarten und Hängeregistraturen.Die Damen tragen Hüte mit blumigen Dekor und besuchen Ikebana-Kurse kurz: die Welt ist in Ordnung. In diese Idylle platzt ein Mord, dem weitere folgen werden, und Inspector Barnaby nimmt seine Ermittlungen auf.
Barnaby ist ein ruhiger Ermittler, der seine Frau und seinen Garten liebt, ein humorvoller Familienmensch. Aber er beobachtet sehr genau und achtet auf seine Intuition. Ihm zur Seite steht der Jungspund Troy, der im Gegensatz zu Barnaby oft vorschnell urteilt. Der Gegensatz dieser beiden Figuren führt zu einigen komischen Situationen, in denen der Leser sich über den sprichwörtlichen britischen Humor der Autorin amüsieren kann.
Schicht für Schicht legt Barnaby die dunklen Seiten der Dorfbewohner frei. Mit Barnaby zusammen sucht auch der Leser nach dem Bösewicht, die Spannung nimmt kontinuierlich zu, aber immer wieder werden Barnaby und sein Leser auf eine falsche Fährte gelockt. Schließlich richtet sich der Fokus immer deutlicher auf eine Figur, aber auch da gelingt der Autorin kurz vor Schluss eine unerwartete Volte, die den Leser überrascht.
Fazit: Ein spannender Cosy-Krimi, der vor allem durch seine Ermittlerfigur besticht.
5