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Nacht der Ruinen

Kriminalroman

(86 Bewertungen)15
240 Lesepunkte
Buch (gebunden)
24,00 €inkl. Mwst.
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März 1945: Amerikanische Verbände haben Köln erreicht. Trotz der Durchhalteparolen aus Berlin ist der Widerstand gering, die Stadt wie ausgestorben. Kaum mehr 20. 000 Menschen leben in den Trümmern. Doch die Amerikaner erobern nur einen Teil der zerstörten Metropole, denn der Rhein bildet wochenlang die Front. Unlängst wurde die Domstadt noch einmal schwer bombardiert. Ein abgeschossener Pilot stürzte dabei mit seinem Fallschirm mitten hinein ins Chaos - und wurde Opfer eines feigen Lynchmords. Nun soll der junge amerikanische Soldat Joe Salmon, eigentlich Joseph Salomon, ein Kölner Jude, der nach der »Reichskristallnacht« mit knapper Not in die USA emigrieren konnte, den Fall klären. Joe sucht den Mörder oder die Mörderin - tatsächlich aber sucht er insgeheim noch zwei andere Menschen, die er einst in der Heimat zurücklassen musste: Jakub und Hilda, seinen besten Freund und die Frau, in die er hoffnungslos verliebt war. Auf verschlungenen Pfaden nähert Joe sich der Lösung des Falls und der eigenen Vergangenheit und begegnet dabei historischen Persönlichkeiten, die im März 1945 in Köln gelebt und gewirkt haben: George Orwell, Konrad Adenauer, Hans Habe, Irmgard Keun.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. Februar 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
428
Autor/Autorin
Cay Rademacher
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen,
Gewicht
602 g
Größe (L/B/H)
206/148/39 mm
ISBN
9783755800347

Portrait

Cay Rademacher

CAY RADEMACHER, geboren 1965, schreibt in mehrere Sprachen übersetzte Kriminalromane, etwa die Trümmermörder -Trilogie aus dem Hamburg der Nachkriegszeit oder die erfolgreiche Provence-Serie um Capitaine Roger Blanc. Außerdem erschienen bei DuMont Ein letzter Sommer in Méjean (2019), Stille Nacht in der Provence (2020) und Die Passage nach Maskat (2022) sowie das historische Sachbuch Drei Tage im September (2023). Cay Rademacher lebt mit seiner Familie bei Salon-de-Provence.

Pressestimmen

»Rademachers Schilderungen des zerstörten Kölns haben eine beklemmende Dichte, sie sind topographisch genau, düster anschaulich, ohne fragwürdige Lyrizismen. «
Peter Körte, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

»Cay Rademacher hat einen überaus spannenden, klug konstruierten und sehr gründlich recherchierten historischen Roman geschrieben. «
Peter Meisenberg, WDR WESTART LESEN

»Rademacher [versteht] es, die Konflikte seiner Figuren für den Leser spürbar zu machen. «
Carsten Tergast, BÜCHER MAGAZIN

»[Beschreibt] sehr genau die Zeit vor 80 Jahren«
Christof Ernst, SONNTAGS-EXPRESS

»Das ist nicht nur ein Krimi, sondern ein sorgfältig recherchierter historischer Roman. «
Annemarie Berg, WESTFÄLISCHER ANZEIGER

»Wirkungsvoll kontrastiert Rademacher Joes Erinnerungen an eine sommerlich helle, pulsierende Stadt mit der Gegenwart von 1945. «
Susanne Schramm, KÖLNISCHE RUNDSCHAU

»Cay Rademachers historischer Köln-Krimi ist hervorragend recherchiert und höchst spannend geschrieben. «
Stephan Eppinger, WESTDEUTSCHE ZEITUNG ONLINE

»Ein toller Krimi mit sehr viel Tiefgang«
Peter Scharf, WDR WESTART TV

» Nacht der Ruinen von Cay Rademacher geht unter die Haut und ist Geschichte zum Anfassen. Sehr zu empfehlen. «
Ulli Wagner, SR 3

»[Ein] grandiose[r] historische[r] Krimi«
Susanne Schramm, NEUE RUHR ZEITUNG

»Ein besonderer Roman aufgrund dieser sehr gelungenen Melange [von Wahrheit und Fiktion] [ ] und dank glaubwürdiger Charaktere. «
Beate Rottgardt, RUHR NACHRICHTEN

»Cay Rademacher gelingt ein sehr spannender historischer Kriminalroman«
Martin Meyer, WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG

»[D]er Roman [bleibt] bis zur letzten Seite fesselnd. «
DIE PRESSE

» Nacht der Ruinen [ist] also eine historisch äußerst interessante, zugleich spannende und bewegende Lektüre. «
Sigismund von Dobschütz, SAALE-ZEITUNG

»Der Autor Cay Rademacher verwandelt in Nacht der Ruinen Zeitgeschichte in einen packenden Krimiroman«
Karolina Benedyk, BREMER NACHRICHTEN

»[Ein] exzellente[r] Krimi«
GENERAL-ANZEIGER

»Cay Rademacher legt einen spannenden historischen Krimi vor«
DIE PRESSE AM SONNTAG

»Rademacher hat sehr gut recherchiert. Ihm gelingt es hervorragend, die Atmosphäre der Stunde Null zu schildern. «
Tobias Behnen, DER EVANGELISCHE BUCHBERATER

»Das Hörbuch hat mich tief berührt, und die eindringlichen Bilder hallen noch lange nach. «
Katharina Kurth, HÖRBUCHMAGAZIN

Besprechung vom 07.04.2025

Berlin, gar nicht hip
Krimis in Kürze: Streeck, Rademacher und Groschupf

Thrill hat Hendrik Streeck jenseits der akademischen Arena bislang allenfalls auf Pressekonferenzen in den Zeiten der Corona-Pandemie erzeugt. Nun aber treibt es den neben Christian Drosten bekanntesten deutschen Virologen, der auf dem Ticket der CDU im Februar auch in den Bundestag eingezogen ist, in ein Feld, auf dem Inzidenzen und reproduzierbare Testreihen nicht viel besagen. Romane entstehen halt nicht aus Laborversuchen. "Das Institut" (Piper, 432 S., br., 18,- Euro) spielt in Boston. Eine Virologin begeht Suizid. Ein Polizist ermittelt. Ein Virus wurde manipuliert. Eine chinesische Firma mischt mit.

Niemand sollte jetzt an Michael Crichton denken. Streeck erzählt redundant, mit einer sinnlosen Detailversessenheit, die offenbar kein Lektorat bremsen konnte. Die Sprache ist ungelenk, die Dialoge würden Teilnehmer einer Realityshow ablehnen vorzutragen. Spannend ist an dieser Simulation eines Thrillers allein, was den Verlag bewogen hat, daraus ein Buch zu machen.

Wo die Serie um Gereon Rath aufhörte, beginnt der Roman von Cay Rademacher: 1938, in Raths Heimatstadt Köln, auf den Rheinterrassen. Zwei jüdische Gymnasiasten und ihre "arische" Freundin Hilda trotzen den Umständen. "Nacht der Ruinen" (Dumont, 432 S., geb., 24,- Euro) springt aus dem Prolog in den März 1945, an Bord eines US-Bombers, einer "Fliegenden Festung", beim Angriff auf Köln. Der Pilot wird abgeschossen, landet in einer ausgebombten Kirche, wird gelyncht. In diesen Tagen kehrt auch Leutnant Joe Salmon, der Joseph Salomon war und mit seinen Eltern den Nazis entkam, in seine Heimat zurück. Seine offizielle Mission: den Mörder des Piloten zu finden. Seine persönliche Mission: herauszufinden, was aus Jakub und Hilda wurde, den Freunden aus dem Sommer 1938.

Rademachers Schilderungen des zerstörten Kölns haben eine beklemmende Dichte, sie sind topographisch genau, düster anschaulich, ohne fragwürdige Lyrizismen. Wir begegnen in der Trümmerlandschaft alten Nazis, Mitläufern, Entwurzelten und solchen, die wie Fettaugen immer oben schwimmen, aber auch dem Kriegsreporter George Orwell, der Schriftstellerin Irmgard Keun oder Konrad Adenauer. Die Erzählung integriert sie nahtlos in Joes Suche, schlägt zum Ende hin einen melodramatischen Bogen, der an Joseph Kanons "The Good German" erinnert, und gewinnt einem literarisch ziemlich abgegrasten historischen Moment noch neue Facetten ab. Auf mindestens die Hälfte der in die Dialoge eingestreuten "dammit" hätte man gut verzichten können.

Das Berlin von heute, wo es hart, schmuddelig und so gar nicht hip ist; randständige, übersehene Parallelwelten, Milieus für schwierige polizeiliche Ermittlungen - das ist seit "Berlin Prepper" (2019) das Terrain, das Johannes Groschupf immer wieder literarisch zu erschließen versucht. Seine Bücher sind ebenso sehr Kriminalromane, wie sie Elemente einer Gegenwartsdiagnose enthalten. Das gilt auch für "Skin City" (Suhrkamp, 234 S., br., 17,- Euro), in dem es ein Wiedersehen gibt mit Romina Winter, der Polizistin aus einer Roma-Familie, die vor Jahren aus einem rumänischen Dorf nach Neukölln gekommen ist - in Berlin weiß jeder, wer in der Harzer Straße wohnt.

Die Wege der im Zwiespalt mit Herkunft und Beruf lebenden Romina kreuzen sich mit georgischen Profidieben, die Dahlem und Lichterfelde heimsuchen, und mit einem Typen namens Jacques, einem gelernten Ossi, der als Finanzberater wegen krummer Geschäfte in den Knast musste und jetzt als charmanter und unterschwellig gewaltbereiter Kunstberater reüssieren will.

Johannes Groschupf, der als Reisejournalist begonnen hat, versteht es, die verschiedenen Szenerien knapp und pointiert anschaulich werden lassen: eine Laubenkolonie in Birkenhöhe, eine Auktion bei Grisebach, eine Party im Adlon. Er erklärt nicht, er skizziert mit knappen, kräftigen Strichen. Und entwirft Figuren, die nicht ferngesteuert wie das gängige Krimipersonal agieren. Sie tun nicht, was der DIN-Krimiplot vorschreibt, sie sind impulsiv, unberechenbar und treiben damit die Handlung ständig in eine unerwartete Richtung. Und man sieht hier wieder einmal, dass sich auf nur 250 Seiten sehr viel mehr erzählen lässt als in dem langatmigen 400-Seiten-Standardformat - wenn man die Ökonomie des Erzählens beherrscht. PETER KÖRTE

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Sehr gut recherchierter, vielschichtiger Kriminalroman. Etwas weniger Ortsbeschreibungen von Köln wäre mehr gewesen.
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Fiktive Handlung mit einigen Personen der Zeitgeschichte: man erfährt viel über die Zeit