Mein Leseeindruck, subjektiv, aber spoilerfrei ;)Obwohl dies mittlerweile der dritte Titel der Autorin ist, war es für mich das erste Buch und es wird sicher nicht das Letzte bleiben ;)Da ich die Geschichte grösstenteils in der Hörbuchfassung genossen habe, werde ich zuerst auf diese Version eingehen. Die Sprecherin Elisabeth Günther war mir bis anhin unbekannt, obwohl sie berühmte Schauspielerinnen, wie zum Beispiel Liv Tyler, Cate Blanchett oder Helena Bonham Carter synchronisiert. Ich habe ihrer eher tiefen, angenehmen, sanften, ruhigen, jedoch nie langweiligen Stimme sehr gerne gelauscht. Obwohl sie fünf Perspektiven interpretieren musste, wusste ich immer ohne Probleme, wer hier gerade spricht, ohne dass sie übertrieben dramatisch oder zu gewollt die Klangfarbe derjenigen Figur anpasste. Nun aber zur Printvariante...Der Schreibstil ist dicht, kraftvoll, atmosphärisch, teilweise sehr detailliert in denn Beschreibungen, manchmal muss man jedoch auch zwischen den Zeilen lesen. Erzählt wird, wie oben schon erwähnt aus fünf Blickwinkeln, immer am Anfang des Kapitels, die manchmal nur eine Seite umfassen, mit demjenigen Namen klar deklariert. Die Sichtweisen von Rowan und Dominic sind in der ICH- Perspektive geschrieben, die der Kinder Raff, Fen und Orly im personalen Stil.Trotz dieser Erzählvariante, hatte ich den Eindruck alle Figuren mit ihren Facetten gut kennenzulernen. Gerade die Geschwister sind unverwechselbar dargestellt, vielleicht wirken sie manchmal mit ihrer Art auch etwas speziell, jedoch auf eine berührende und liebenswerte Weise. Es war eindrücklich mitzuerleben, wie sie ihren oft harten und herausfordernden Alltag in dieser rauen Umgebung meisterten. Wie eng und rein sie alle dennoch auch mit der Natur verbunden sind, allen voran Fen. Familientechnisch herrscht eher ein pragmatischer Umgang miteinander über Gefühle und Emotionen wird wenig bis gar nicht gesprochen. Der Erziehungsstil von Dominic äussert sich in oft strengen Regeln, was wahrscheinlich auch damit zu tun hat, dass er als alleinerziehender Vater sicher oft überfordert war und es nicht gerade einfach ist, drei Kinder, an solch einem Ort grosszuziehen. Zusätzlich kämpft er immer noch mit dem Verlust seiner Frau, versinkt in Zweigesprächen mit ihr und stellt sich seiner Trauer nicht. Dann taucht plötzlich Rowan auf dieser Insel auf und stellt mit ihrem Erscheinen das Leben der engen Gemeinschaft auf den Kopf. Ich mochte sie ebenfalls echt gerne und verfolgte interessiert ihre Annäherungsversuche zu den einzelnen Familienmitgliedern.Charlotte McConaghy hat ein Talent, die Natur auf dieser Insel atmosphärisch, pur und bildhaft zu beschreiben. Man spürt ihre Liebe zu Fauna, Tierwelt& Co, kann das Salz in der Luft riechen, fühlt, wie der kalte Wind durch die Glieder fährt, hört das Rauschen des Meeres und sieht wegen des stürmischen Regens kaum die Hand vor Augen. Ich mochte auch den ganzen Aufbau der Geschichte, denn, durch diese vielen offenen Fragen, die sich nur häppchenweise auflösen, klebte ich gefesselt an den Seiten. Für mich wurden alle Unklarheiten geklärt und das Ende empfand ich rund und glaubwürdig.Ich vergebe 4,5 Sterne