Der Musikredakteur Christian Hentschel hat bereits ein Ostrockbuch herausgebracht und an mehreren MDR-Formaten zur Ostmusik mitgewirkt. Er ist ein leidenschaftlicher Fan und ausgesprochener Experte der ostdeutschen Rock- und Popmusik.Sein nunmehr "wirklich letztes Ostrockbuch" ist genau wie der rote Vorgängerband aufgebaut. Auch dieses Mal halten kurzweilige Interviews mit Ostmusikgrößen, wie u.a. Tony Krahl und Fritz Puppel von Karat, Dirk Michaelis oder Holger Biege, den Ostmusikliebhaber gehörig bei Laune und versorgen ihn en passant mit Insiderwissen. Trotz seines enormen Musikwissens stellt er sich als Interviewer nicht in den Vordergrund, sondern lässt den einzelnen Künstlern viel Raum über ihre Vergangenheit und das Jetzt zu sprechen. Dabei hat mir vor allem die Ehrlichkeit und Zugänglichkeit der Interviewpartner imponiert. Jedes Interview wirkte wie ein freundschaftlicher Austausch, auch weil Hentschel seine Gesprächspartner durchweg duzte und diese durch seine Karriere als Musikredakteur schon einige Jahre kennt. Man begegnete sich auf Augenhöhe, ohne Allüren und Eitelkeiten. Auch merkte man allen Musikern an, dass sie um der Musik willen und nicht um des Erfolgs willens Musik machten und immer noch machen. Ich habe das Ostrockbuch mit Interesse gelesen, weil ich selbst aus Ostdeutschland stamme und mich die zeitlose und handgemachte Musik von Ost-Musikern wie Holger Biege und Dirk Michaelis bis heute fasziniert und ich diese gern höre. Ganz besonders habe ich mich über das Interview mit Dan Lucas gefreut, den ich bisher ausschließlich durch seinen Sieg bei "The Voice Senior" kannte. Ebenso konnte ich durch die Lektüre mir bis dato unbekannte Bands kennenlernen. Die in Schwarz-Weiß gehaltenen Fotos unterstreichen den Kultstatus der Bands/Musiker und geben den jüngeren Lesern einen Eindruck von der damaligen Musikszene. Auch das minimalistische Coverdesign, dieses Mal in den Farben Blau und Schwarz, fand ich passend. FAZITEin Must-read und prima Geschenk für Ostmusikfans und Ostalgiker. Ich habe mich gern noch einmal auf musikalische Zeitreise begeben und das Buch nach der Lektüre innerhalb der Familie weitergereicht. Ergänzend empfehle ich die Lektüre mit dem sog. allerletzten Ostrockbuch.