Cornelius Nepos (um 100-25 v. Chr.) schuf als Erster ein römisches Gegenstück zu den hellenistischen Biografiensammlungen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verfasste Nepos aber keine literarischen, sondern politische Lebensbeschreibungen, die sich jeweils auf mehrere Quellen stützen. Überliefert sind vom Werk des Nepos 23 Darstellungen nicht-römischer Feldherrn und Staatsmänner - von Miltiades angefangen bis zu Hannibal - sowie die der beiden Römer Cato und Atticus.
Politische Lebensbeschreibungen Die "Lebensbeschreibungen" des Cornelius Nepos entstanden in der Zeit, als die letzten Anhänger der Republik versuchten, diese Staatsform zu erhalten. Die Darstellung der Viten großer Feldherren, Politiker und bedeutender Könige (aber auch Dichter, Redner, Historiker und Grammatiker) verfolgte das Ziel, dem Leser eine staatsethische Unterweisung zu geben. Ein wichtiges Anliegen ist die Verurteilung der tyrannischen Alleinherrschaft. Erhalten sind aus dem großen Werk nur die Biografien 23 nicht-römischer Feldherren und Staatsmänner sowie die der beiden Römer Cato und Atticus.