Die autos sacramentales wurden bislang entweder aus literarisch-diskursiver oder aus aufführungspraktischer Perspektive heraus beurteilt. Durch die Interdependenz beider öffnet sich eine neue Wirkungsästhetik. Vier Kategorien - Visualität, Wahrnehmung, Präsenz und Performanz - beschreiben eine Positionierung zwischen Theatralität und Tridentinum.
Die Autorin geht der Frage nach, warum die allegorischen Fronleichnamsspiele des Siglo de Oro dezidiert auf ihre theatrale Umsetzung angewiesen sind. Durch die Adaption moderner Kategorien von Theatralität auf die «autos sacramentales» lässt sich der didaktische Hintergrund der Gegenreformation mit den performativen Elementen eines Theaterspiels in Verbindung bringen. Dabei eröffnet die Thematisierung der körperlichen Präsenz einen wirkungsästhetischen Zugang zu diesen inhaltlich wie formal komplexen Stücken.
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