Wagner und Russland? Dieser Fragestellung, die in der deutschsprachigen Wagnerliteratur bislang als peripher angesehen wurde, geht Eckart Kröplin in seiner ausführlichen Kulturgeschichte nach, die auch so manche überraschende, bislang nicht bekannte Tatsachen vorstellt. Er beschreibt wesentliche biografische Momente wie Wagners Kapellmeistertätigkeit in Riga, sein Verhältnis zum russischen Revolutionär Bakunin, seine große Konzertreise 1863 nach Petersburg und Moskau, das Verhältnis russischer Musiker und Dichter zu dem deutschen Komponisten und dessen revolutionären ästhetischen Ideen und weiterhin auch die zeitweilige Dominanz Wagnerscher Opern im Repertoire der Opernhäuser und Konzertsäle des Landes oder seine herausragende Bedeutung für die Künstlerkreise des russischen Symbolismus und schließlich seine widerspruchsvolle Rezeption nach der Oktoberrevolution und unter der Stalinherrschaft. In Wagners Verhältnis zu Russland bzw. Russlands Verhältnis zu Wagner spiegelt sich ein facettenreiches Spannungsfeld europäischer Kulturgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort. - 1 Der kleine Kosak auf dem Weg nach Sibirien . - 2 Wagner, Bakunin und die Revolution von 1848/49. - Wagner-Musik im Russland der 1850er und 1860er Jahre. - 4 Konzertreise nach Petersburg und Moskau 1863 Der russische Feldzug . - 5 Wagner auf den Opernbühnen in Petersburg und Moskau. - 6 Tschaikowski Welch ein Don Quixote ist doch dieser Wagner! . - 7 Wagner in der russischen Literatur Russische Dichter hören Wagner. - 8 Wagner-Adaptionen im russischen Fin de siècle Die Symbolisten . - 9 Endspiele Wagner und die russische Kunstavantgarde vor dem 1. Weltkrieg. - 10 Wagner unter der roten Fahne Vorsichtiger Neubeginn und jäher Absturz. - 11 Ein neuer Anfang Wagner jenseits der Sowjetunion. - Anhang.
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