Raffinierter Krimi!
Keine Reue - wegen was. Das ist hier die Frage. Es geht um eine Familie, nämlich die Maienfeld's und sie wird einem im Gedächtnis bleiben. Die Maienfeld's haben drei Kinder, aber die Eltern interessieren sich nicht wirklich für ihre Kinder und sie sind sich selbst überlassen und werden antiautoritär erzogen. Barbara Maienfeld ist Anwältin, vertritt nach außen hin, Menschen die kaum haben und damit nicht auf der Sonnenseite im Leben stehen. Gernot Maienfeld ist mit seinem Verlag pleite gegangen und wird von einem anderen Verlag immer wieder bedrängt eine Biografie über seinen Bruder Lukas zu schreiben, der Ende der 80-ziger Jahre untergetaucht ist. Warum? Die Geschichte beginnt aber eigentlich damit, dass Barbara ihre Kinder angerufen hat, weil sie dringend Geld brauchen, um das Haus zu halten, indem sie wohnen und Ben Maienfeld, der älteste Sohn von Gernot und Barbara, versucht einer Frau zu helfen, die auf offener Straße von einem Mann angegriffen wird. Er verletzt sich dabei und die Frau wird ermordet und die Polizei ermittelt. Die Kommissarin hat dabei den Ehemann der getöteten Frau Auf den Kieker und hofft von Ben die Bestätigung, dass der Ehemann Yasin der Mörder seiner Ehefrau ist. Aber Ben hat Gedächtnislücken und kann der Polizei nicht helfen, wobei Kommissarin Charlotte Bodmer ihm das nicht glaubt. Da sie den Ehemann von Yasin bei der Befragung bedroht, wird sie vom Dienst suspendiert. Deshalb reist sie Ben hinterher und übernimmt in der Eifel, dem Ort seiner Kindheit, den Personenschutz von Ben. Und nun kommen bei Ben auch einige Kindheitserinnerungen hervor. So kommt zum Vorschein, dass sich seine Eltern für die RAF, sowie für politische Gefangene eingesetzt haben. Der Roman hat zwei Zeitstränge, nämlich das Jahr 2019, sowie Ende der 80er-Jahre. Der Schreibstil ist flüssig und Ellen Sandberg versteht es, immer mehr Informationen der Protagonisten zur Verfügung zu stellen, so dass man sie, sowie die Zeit der RAF besser versteht. Fazit: Raffinierter Krimi!