Anders, UrsulaUrsula Anders: geboren am 6. 10. 1938. Von 1956 bis 1962 Gesangsstudium an der nordwestdeutschen Musikakademie Detmold, sowie an der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg. Ab 1958 Konzert- und Oratorien-Sängerin im gesamtdeutschen Raum. 1969-70 Schlagzeug-Studium am Orff-Institut, Salzburg. 1970-75 Lehrbeauftragte im Fach Stimmbildung und Gesang an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg. Ab 1975 entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit mit Friedrich Gulda, zunächst im Bereich der freien Musik. Es folgten Lieder-Zyklen und schließlich schrieb er ihr zwei Werke auf den Leib: "Opus Anders" 1981 und "Concerto for Ursula" 1983. Sie wurde seine Muse und Vertraute und 1995 setzte er sie testamentarisch als seine Nachlassverwalterin ein. Ab 1997 baute sie seine eigene Firma "Paradise Productions" mit auf, indem sie die Booklett-Drucke auf die Welt brachte, die CDs und DVDs im Sony-Presswerk in Auftrag gab und den Verkauf an die Kundschaft über die F. G. -Homepage, weit hinein ins neue Jahrtausend, übernahm. Nach seinem Tode am 27. Januar 2000 gelang es ihr gemeinsam mit Univ. -Prof. Heinz Preiss in Schloss Kremsegg, Kremsmünster eine vielseitige, geräumige Dauerausstellung mit einem Kino-Raum einzurichten, die am 15. Juni 2003 mit einer musikalischen Darbietung von Paul Gulda feierlich eröffnet wurde. Ebenso daselbst konnte ein umfangreiches Gulda-Archiv installiert werden, sowie, dank Rainer Nova, eine ausführliche Friedrich Gulda Homepage. Außerdem ist Ursula Anders Herausgeberin von Friedrich Guldas "Worte zur Musik" und einer kompletten F. G. -Diskographie. Zu seinen runden Geburtstagen 2015 und 2020 sind neue Veröffentlichungen in Planung.
Gulda, FriedrichFriedrich Gulda: geboren am 16. Mai 1930 in Wien, studierte an der Musikakademie Klavier und Theorie und erwarb sich schnell einen bedeutenden Namen als Konzertpianist. 1946 erhielt er den 1. Preis für Klavier beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf und begann eine internationale Karriere, die ihn in sämtliche bdeutenden Musikzentren der Welt führte. Der traditionelle Konzertbetrieb mit seinem musealen Charakter und der bloßen Nachschöpfung von Werken vergangener Epochen war ihm jedoch auf die Dauer nicht genug; er begann sich stark mit Jazz zu beschäftigen, trat selbst als Jazz-Pianist auf und komponierte in diesem Stil, dessen ursprüngliche improvisatorische Anlage und schöpferische Möglichkeiten seiner vielseitigen Begabung besonders entsprachen. Im übrigen befähigte die intensive Beschäftigung mit dem Jazz Friedrich Gulda, insbesondere auch die interpretatorischen Freiheiten in der »klassischen« Klaviermusik kongenial zu nützen, indem er Verzierungen, Varianten (veränderte Reprisen, wie es seinerzeit hieß), »inegales« Spiel und auch das alte Rubato (die Unabhängigkeit und das fallweise Auseinanderdriften von Melodie und Begleitung) geradezu exemplarisch in sein Spiel einfließen ließ. Ende der 80er Jahre entdeckte Gulda auf Ibiza die Club-Kultur der jugendlichen Dance-Musik und bezog sie auf der Basis der Jazzerfahrungen in sein künstlerisches Schaffen ein. In den 90er Jahren veranstaltete er seine einzigartigen Multimedia-Shows zwischen Bach-Gulda-Mozart und House mit Live-DJs und Tänzerinnen, seinen »Paradise Girls«. Am 27. Jänner 2000 - dem Geburtstag Mozarts - starb Friedrich Gulda in Weissenbach am Attersee.