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Das Geschenk

Roman

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Nach »Trophäe« der neue Roman von Gaea Schoeters über die unausweichlichen globalen Fragen aus europäischer Perspektive

Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat. »Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet ihr es einmal selbst versuchen «
Gaea Schoeters nähert sich nach ihrem Sensationserfolg »Trophäe« den existenziellen Themen des globalen Zusammenlebens aus einer anderen Richtung und mit blitzgescheitem Humor. Ein neues Lese- und Nachdenkvergnügen!

Produktdetails

Erscheinungsdatum
22. Juli 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
139
Autor/Autorin
Gaea Schoeters
Übersetzung
Lisa Mensing
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
niederländisch
Produktart
gebunden
Gewicht
254 g
Größe (L/B/H)
204/127/18 mm
ISBN
9783552075740

Portrait

Gaea Schoeters

Gaea Schoeters, geboren 1976, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Librettistin und Drehbuchautorin. 2012 hat sie den Großen Preis Jan Wauters für ihren kreativen Umgang mit Sprache gewonnen. Für »Trophäe« wurde sie mit dem Literaturpreis Sabam for Culture ausgezeichnet. 2024 ist ihr Roman »Trophäe«, aus dem Niederländischen von Lisa Mensing, bei Zsolnay erschienen.

Pressestimmen

»Wirklich was Besonderes! Ein höchst amüsanter, kluger, kurzer Roman. « Manuela Reichart, DLF Kultur Lesart, 16. 08. 25

»Gaea Schoeters hat sich mit ihrem neuen Roman etwas ausgedacht, was zwischen Dystopie und Satire schillert und dabei beachtliche Phantasie entwickelt. « Paul Jandl, NZZ, 05. 08. 25

»Ein Buch, das einen beim Lesen regelrecht wegbläst` und noch mal besser als ihr Vorgänger Trophäe ist. Es ist ein politischer Roman, der dabei aber überaus witzig ist Eine fulminante Leseerfahrung, satirisch und sehr vergnüglich. « Denis Scheck, WDR2, 27. 07. 25

»Eine fein beobachtete, vergnüglich boshafte Politsatire, die man gerne liest. « Barbara Beer, Kurier; 27. 07. 25

»In Schoeters Roman bringen 20. 000 Elefanten die deutsche Gesellschaft an den Rand des Zusammenbruchs. Völlig absurd erscheint das nur, wenn man das Buch noch nicht gelesen hat. « Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 24. 07. 25

»Schoeters schreibt bildstark Eine witzig, leichte Politsatire in vier Akten und ein Buch, das globale Fragen stellt und dazu einlädt über mögliche Antworten nachzudenken. « Annette König, SRF Kultur, 23. 07. 25

»Ein kluges, bissiges Buch und wie jede gute Komödie bitter im Abgang. « Katja Weise, NDR, 23. 07. 25

»Ich liebe bei dieser Autorin ihre große Fantasie. « Anne-Dore Krohn, rbb Radio3, 22. 07. 25

»Das Geschenk' zielt geradlinig auf das Herz der Gegenwart und filetiert es mit scharfer Klinge. « Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung, 22. 07. 25

»Unterhaltsam und klug zeigt Gaea Schoeters, dass Trophäenjagd nicht in ein Schwarz-Weiß-Schema passt, dass die Thematik komplexer und komplizierter ist. « Zita Bereuter, FM4, 22. 07. 25

»Literatur, in die man sich verlieben muss, weil sie so ideenträchtig ist. « Denis Scheck, WDR3 Mosaik, 21. 07. 25

»Viel Stoff zum Nachdenken und jede Menge zum Lachen. « Anja Witzke, Donaukurier, 19. 07. 25

»Ein komisches, entlarvendes und blitzgescheites Buch über das globale Zusammenleben. « Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 19. 07. 25

Besprechung vom 31.07.2025

Endlich wieder Exportweltmeister!

Was soll Deutschland mit 20.000 Elefanten tun? Die Erfolgsautorin Gaea Schoeters macht eine polemische politische Bemerkung zum Ausgangspunkt einer Satire.

Wenn irgendjemand im Laufe der letzten zwölf Monate im deutschen Sprachraum Lektüreempfehlungen gesammelt hätte, dann wäre der meistgenannte Roman wohl "Trophäe" gewesen, Gaea Schoeters' Moralstück über die postkoloniale Arroganz des weißen Mannes. Allenthalben Begeisterung, bei professionellem wie Gelegenheitspublikum, und das angesichts einer bitterbösen Handlung, die einen amerikanischen Geschäftsmann mit Großwildjägerambitionen nach "Afrika" verschlägt (natürlich weiß der Mann gar nicht genau, wo er dort ist), um seine Sammlung an Big-Five-Trophäen vollzumachen. Angesichts der Schwierigkeiten, ein Nashorn zu erlegen, erweitert er schließlich auf Big Six: Die Menschenjagd kommt dazu. So kurz referiert und so schwarz (-humoristisch, nicht -afrikanisch).

Auf Flämisch, der Sprache, in der die 1976 geborene belgische Autorin schreibt, erschien "Trophäe" schon 2020. So ist es nicht verwunderlich, dass Schoeters nun bereits ihren Nachfolgeroman veröffentlichen kann; diesmal, des großen Vorgänger-Erfolgs wegen, nahezu gleichzeitig auf Flämisch und Deutsch. "Das Geschenk" heißt er, und darin dreht sie den Spieß um. Ein Afrikaner kommt nach Berlin - und wir sind natürlich so sensibilisiert, dass wir das Herkunftsland nennen: Botswana. Dieser unerwartete Gast steht an der Spree und macht Probleme. Denn es handelt sich um einen Elefanten, und niemand weiß, wie der dahin gekommen ist. Noch am selben Vormittag werden weitere vierundfünfzig Sichtungen in der Hauptstadt vermeldet. Nach hundert Tagen ist ganz Deutschland voller Elefanten.

Botswana? Elefanten? Deutschland? Da war doch etwas. Vor einem Jahr, "Trophäe" war kaum erschienen, erwog das Bundesumweltschutzministerium ein Einfuhrverbot für Jagdtrophäen, und der botswanische Präsident Mokgweetsi Masisi erläuterte der "Bild"-Zeitung sein Unverständnis darüber, weil sein Land unter zu vielen Elefanten leide. Gerne wolle er 20.000 Tiere nach Deutschland abgeben, wenn man dort so sehr an deren Leben hänge. Aus dieser damaligen Schlagzeile entwickelte Schoeters ihre Romanidee.

Masisi heißt im Buch Tebogo, aber er hat darin nur einen Auftritt, als er dem deutschen Bundeskanzler Hans Christian Winkler mitteilen lässt, dass er die 20.000 Elefanten erfolgreich verschickt habe. Auf welchem Transportweg und wie an den Einfuhrkontrollen für Elfenbein vorbei, darüber lässt Schoeters sich nicht aus - eine Satire wie diese braucht keine Plausibilität. Wichtig ist, dass sie überspitzt, und das ist gewährleistet. Binnen kürzester Zeit - 45 Tage - verliebt sich Deutschland in die neuen Mitbewohner. Die populistische Opposition versucht zwar, Winkler mit der Thematisierung der anstehenden Fäkalienflut ans Zeug zu flicken, doch als der Kanzler seine bärbeißige Parteikollegin Hannelore Hartmann zur Ministerin für Elefantenangelegenheiten ernennt, wird selbst das Ausscheidungsproblem gelöst und Deutschland zum Dünger-Exportweltmeister.

130 Seiten nur ist der Romantext lang, und niemand wird es überraschen, dass die Handlung der ersten 75 zu schön ist, um wahr zu sein. Aufs Märchen folgt der Absturz, und wie konsequent er ist, möge man selbst nachlesen. Natürlich geht es Schoeters bei ihrer Satire viel mehr als um die aus dem Zorn geborene Phantasieankündigung Masisis von 2024 um die reale Zuwanderungsgenehmigung von Hans Christian Winklers Amtsvorgängerin im Jahr 2015. Und so wird aus "Das Geschenk" dann doch eine Reprise der Bitterbosheit von "Trophäe".

Es sollte indes überraschen, wenn der neue Roman dieselbe Begeisterung wie der Vorgänger auslöste. Denn hier ist es nicht ein einzelner uneinsichtiger weißer Mann, über den wir erschrecken und lachen dürfen, sondern Schoeters zeichnet mit dem scharfen Blick der Nachbarin ein wenig vorteilhaftes Porträt unserer Gesellschaft - und das nicht einmal als Zerrbild. Wenn man von ihren Politikerfiguren absieht - von Kanzleramtschef Otto Berg bis Oppositionsführer Holger Fuchs.

Nach 391 Tagen ist es aus mit der deutschen Sympathie für Elefanten: "Mit einem kurzen Tippen auf sein iPad öffnet Otto Berg den X-Account von Fuchs. Auf dem Bildschirm erscheint ein Foto von Fuchs an der Spree. Hinter ihm, neben dem Bundeskanzleramt, steht ein Elefant - oder besser gesagt, ein Deepfake von einem Elefanten mit dem Gesicht von Winkler. Darüber steht: Weg mit dem alten Elefanten. Es wird Zeit für eine neue Regierung. Der Post hat schon mehr als eine halbe Million Personen erreicht." Kommt uns das bekannt vor? Das soll es auch. Aber gerade weil das so offensichtlich ist, wird Schoeters' Buch diesmal moralinsauer. ANDREAS PLATTHAUS

Gaea Schoeters:

"Das Geschenk". Roman.

Aus dem Niederländischen von Lisa Mensing. Zsolnay Verlag, Wien 2025.

141 S., geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Sabine G am 16.09.2025

Elefanten in Berlin

Hinter dem titelgebenden "Geschenk" von Gaea Schoeters Roman verbergen sich 20000 Elefanten, die plötzlich in Berlin auftauchen. Was tun mit den großen Tieren, die die ganze Stadt unsicher machen? Ähnlich wie in Gaea Schoeters Roman Trophäe, der im vergangenen Jahr sehr erfolgreich in Deutschland war, geht es auch in diesem Roman wieder um den westlichen Blick auf die afrikanischen Länder und das Überstülpen der eigenen Kultur und Moral auf andere kulturelle und gesellschaftliche und historische Hintergründe. Handlungsort ist dieses Mal allerdings Deutschland und die deutschen Protagonisten, die sich positionieren müssen. Gut gefallen hat mir, dass unterschiedliche Figuren aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen zu Wort kamen, ein Obdachloser, aber auch hohe Politiker. Sprachlich gefiel mir auch dieser Roman, auch in der Übersetzung, wieder gut. Er lässt sich gut lesen, regt aber auch zum Nachdenken an und lässt Zusammenhänge klarer werden. Prägnante Szenen, wie sie in Trophäe vorkamen, habe ich allerdings etwas vermisst. Für mich hätte das schmale unter 150 Seiten lange Buch gern doppelt so lang sein dürfen. Schade finde ich, dass der Verlag auf ein KI-generiertes Cover zurückgreift.
Von RonRobertRosenberg am 13.09.2025

Die vergiftete Gabe

Ja, es gibt es tatsächlich: das vergiftete Geschenk. Zwar hatte das Wort Gift etymologisch ebenfalls seinen Ursprung in einer Gabe ohne Gegenleistung, aber hier ist keine geschenketechnische Dopplung gemeint, sondern so etwas wie das Trojanische Pferd. In Gaea Schoeters Roman Das Geschenk sei wohl besser vom Botswanischen Elefanten die Rede. Eigentlich sogar von einer ganzen Herde, 20.000 Tiere stark. Der Grund für diese plötzlichen, zauberhaften Erscheinungen in Deutschland unserer Gegenwart ist das umstrittene Gesetz über das Einfuhrverbot von Jagdtrophäen, allen voran Elfenbein, das in der realpolitischen Welt eine adäquate Reaktion Simbabwes ausgelöst hatte. Los geht es in der Machtzentrale des deutschen Politikzirkus, mitten in Berlin. Anfängliche Verwunderung und tierliebevolle Anteilnahme weichen bald kopfschüttelnder Entrüstung und hasserfüllter Seitenhiebe aus unterschiedlichen populistischen Lagern. Kanzler Winkler muss sich auf einiges gefasst machen, vor allem auf die Flügelspiele des Rechtsaußen Fuchs. Die Grautiere werden bald zum Politikum, und wegen ihrer Masse und vor allem der Masse ihrer Ausscheidungen zum unliebsamen Spielball der Interessen. Ganz erstaunlich gelingt es der Belgierin Schoeters, quasi von der Seitenlinie aus, eine präzise und entlarvende Analyse deutscher Nöte und Wehwehchen. Geschickt werden hochbrisante, aktuelle Kontroversen des gesellschaftlichen Diskurses auf die Dickhäuter projiziert. Manch einer möchte vielleicht rufen: Nein, das geht auf keine Kuhhaut! Nun, auf diese sanften Riesen mit den breiten Rücken passt das ganz locker drauf. Es scheint auch, dass diese sich hier wohlfühlen und die Einheimischen ihnen den selbigen herunterrutschen können. Wenn da nicht die Gefahren des zivilen Zusammenlebens auf engstem Raum wären: Autobahnen ohne Tempolimit, Parkanlagen mit langsam nachwachsenden Rohstoffen, Samen invasiver Arten, die mit den Rüsseltieren herbei teleportiert werden. So kommt es für Deutschland besonders dicke. Klassische Fragen, die sich bisher in einem anderen Kontext gestellt haben, müssen gelöst werden: zu Abschiebungen, zur Überfremdung, zum Recycling, zu Einschränkung wie während einer Pandemie, um nur einige zu nennen. Die mehrheitsfähige Lösung in einer Demokratie ist nicht einfach und diese in ihr immanent häufig genug schmerzlich, doch notwendig und stets lohnenswert. Ein Wille ohne Volk ist eins, ein Volk ohne Wille nichts. Selbstverständlich wird hier das Ergebnis des satirischen Gedankenexperiments nicht verraten nur so viel: es bildet einen Zirkelschluss, dessen Ironie für sich selbst spricht. Ein vergnügliches Leseereignis, das viel Stoff zum Nachdenken parat hält und aus dem einen auf jeder Seite ein langwimpriges Elefantenauge entgegen zwinkert.