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Produktbild: Das Ende des Individuums | Gaspard Koenig
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Das Ende des Individuums

Reise eines Philosophen in die Welt der künstlichen Intelligenz

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Das Ende des Individuums - Eine philosophische Weltreise zur Zukunft der Künstlichen Intelligenz

Wie steht es um die Zukunft im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz? Der Philosoph Gaspard Koenig begibt sich auf eine faszinierende Weltreise, um Antworten zu finden. In über 120 Gesprächen mit Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft lotet er die Möglichkeiten und Grenzen der KI aus. Dabei geht es ihm vor allem um die Frage, was den freien Willen und die Werte der Aufklärung bedroht - und wie wir dem Ende des Individuums entgegentreten können.

KI durchdringt längst unseren Alltag, von Navigations-Apps bis hin zu personalisierten Empfehlungen. Doch während sie unser Leben vereinfacht, wirft sie auch grundlegende Fragen auf: Wird ein Computer meine Arbeit übernehmen? Wer haftet für die Entscheidungen der Maschine? Wieso klicken wir so oft auf »Akzeptieren«?

Koenig geht es nicht um die Technologie selbst, sondern um ihre Auswirkungen auf den Menschen. Mit scharfsinnigen Beobachtungen und klugen Analysen skizziert er eine Politik, die dem Ende des freien Willens entgegenwirken kann. Das Ende des Individuums ist ein leidenschaftliches Plädoyer für humanistische Werte im digitalen Zeitalter.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
09. September 2021
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
400
Autor/Autorin
Gaspard Koenig
Übersetzung
Tobias Roth
Verlag/Hersteller
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Gewicht
564 g
Größe (L/B/H)
216/145/38 mm
ISBN
9783869712338

Portrait

Gaspard Koenig

Gaspard Koenig, geb. 1982, ist französischer Philosoph, Essayist und hervorragender Reiter. Er gründete 2013 die Denkfabrik Génération Libre und arbeitete an verschiedenen weltumspannenden Reportagen zusammen mit LePoint. Aus einer Weltreise zum Stand der KI entstand Das Ende des Individuums. Reise eines Philosophen in die Welt der Künstlichen Intelligenz (2021). Zuletzt brachte ihn seine Reise zu Pferde in die Politik. Mit seiner Partei Simple setzt er sich für eine radikale Vereinfachung der französischen Verwaltung ein.

Tobias Roth, geb. 1985, ist freier Autor, Mitbegründer des Verlags »Das Kulturelle Gedächtnis«, Lyriker und Übersetzer. Roth wurde mit einer Studie zur Lyrik und Philosophie der italienischen Renaissance promoviert. 2020 erschien sein aufsehenerregender Foliant »Welt der Renaissance«. 2023 folgte der erste Band der anschließenden Städtereihe Welt der Renaissance: Neapel, 2024 der zweite Band über die Renaissance in Florenz.


Pressestimmen

Das Ende des Individuums hat eindeutig Potenzial zum dauerhaften Klassiker. Andreas Müller, Allgemeine Zeitung Mainz

Eines der wichtigsten Sachbücher dieses Jahres. Wer sich nur ein bisschen dafür interessiert, was sich da am digitalen Himmel zusammenbraut, der liegt mit diesem Buch goldrichtig! Jörg Petzold, Flux FM

Derzeit wirkt der Mythos der künstlichen Intelligenz einschüchternd, aber wenn man dieses Buch liest, sieht man schon klarer. Die inspirierendste Erkenntnis des Buches findet sich abseits des Weges: Koenig weist nach, dass es die Fehler sind, die falschen Irrwege, die das Leben interessant machen. Wenn wir alle Aspekte unseres Lebens permanent optimieren, verpassen wir es. Nils Minkmar, Süddeutsche Zeitung

Besprechung vom 09.10.2021

Wie kommt der Geist in die Maschine?
Gaspard Koenig und Ralf Otte folgen auf verschiedenen Wegen den Debatten um Künstliche Intelligenz

Bloß zwei Monate im Sommer des Jahres 1956 veranschlagten John McCarthy, Marvin Minsky, Nathaniel Rochester und Claude Shannon, um Computern das Denken beizubringen. Wenngleich sie sich gewaltig verschätzten, gilt jene Dartmouth-Konferenz als Geburtsstunde des eigenständigen Fachgebiets Künstliche Intelligenz (KI). Das Wort selbst findet sich erstmals in dem Schreiben, mit dem die Wissenschaftler bei der Rockefeller Foundation um Mittel für ihre Tagung warben. Seither hat die Informatik eine atemberaubende Entwicklung genommen: Aus raumfüllenden Riesenrechnern wurden schlanke Smartphones, die Milliarden Menschen vernetzen und vermessen, und Rechner demonstrieren Leistungen, die zumindest bis dahin als intelligent galten, Schachspielen beispielsweise.

Die Diskussionen über KI aber verlaufen wie seit Anbeginn tendenziell zweigleisig. Einerseits rein technologisch, wenn es etwa um die Spezifikationen der künstlichen neuronalen Netze geht, um Trainingsdatenmengen und Lernalgorithmen. Anderseits mit philosophischer oder gar theologischer Konnotation, wenn es um jenen zentralen Vergleich geht, der unterschwellig nicht nur Informatiker an der KI fasziniert: Worin unterscheiden wir uns eigentlich von Maschinen?

Nun sind zwei lesenswerte Bände erschienen, die beides leisten, nämlich Grundlagen der KI vermitteln und den Versuch unternehmen, uns im Verhältnis zu dieser Schlüsseltechnologie zu verorten. Dem französischen Philosophen und Aktivisten Gaspard Koenig ist eine erfrischende und kurzweilige Reportage gelungen, die rund um den Globus zu Technikern, Unternehmern und Geisteswissenschaftlern führt, die an KI arbeiten oder über sie nachdenken. Koenig trifft etwa den amerikanischen Zauberer-Tüftler John Gaughan, der sich für historische Automaten interessiert und den "Schachtürken" nachbaut, eine einst gelungene Vortäuschung von Intelligenz. Oder er plaudert mit Yann LeCun, einem Gewinner des Turing Award, der an der New York University und für Facebook KI weiterentwickelt.

An der Tsinghua-Universität in Peking lässt er sich von dem Biologen Hongwei Wang erklären, dass und warum so etwas wie eine künstliche "Superintelligenz" prinzipiell nicht körperlos zu haben sein werde. Das sieht nicht jeder so, macht aber auch nichts. Koenig will lernen, lässt daran teilhaben, zweifelt, lässt sich überwältigen. Und fürchtet sich. Eine Sorge ist es, die ihn auf seiner weiten Reise begleitet und die er mal mehr, mal weniger direkt durchscheinen lässt: Wie eigenständig bleiben wir tatsächlich? Wie frei entscheiden wir wirklich, wenn laufend automatisierte Essens-, Lese- oder Fitness-Empfehlungen eingehen und sich die "KI als Optimierungsgewalt" noch weiter ausbreitet?

Auf den Punkt bringt Koenig seine Befürchtung so: "Die Debatten über die Superintelligenz verschleiern das eigentliche soziale Problem dieser Technologie, nämlich die Frage nach dem freien Willen. Die industriellen Anwendungen der KI, die sich in Windeseile entwickeln, neigen dazu, die individuelle Wahl aus unserer Existenz zu entfernen. Um uns besser zu Diensten zu sein, hindern sie uns daran, selbst Entscheidungen zu treffen, die unweigerlich vorurteilsbehaftet und schlecht informiert sind." Ob das schlimm ist, lässt er offen, traut sich selbst nur eine Spekulation zu, die für einen Philosophen wie ihn allerdings bemerkenswert ist: "Vielleicht ist der freie Wille nur ein scholastisches Märchen, eine Illusion, die loszuwerden wir stolz sein könnten. Aber einmal mehr müssen wir uns vollständig bewusst machen, was wir damit bereit wären zu verlieren."

Doch was fehlt der Künstlichen Intelligenz, wie sie heute zur Anwendung kommt, eigentlich genau zu menschenähnlicher Denk- und Wahrnehmungsfähigkeit? Gibt es eine grundsätzliche Grenze für das derzeit mit so hohen Erwartungen vorangetriebene "Deep Learning"? Ja, meint der Informatiker Ralf Otte, der in seinem Buch die Unterscheidung zwischen Maschine und Mensch ausbuchstabiert. Für Otte ist klar, dass rein auf Software, also auf programmierten Lernalgorithmen, basierende KI nicht das ausbilden kann, was wir Menschen Geist oder Bewusstsein nennen, und Selbstbewusstsein schon gar nicht. Die Umgebung zumindest in einem gewissem Sinne subjektiv erleben zu können ist für Otte eine unabdingbare Voraussetzung dafür, die KI auf eine nächste Stufe des Verstehens zu überführen: "Für viele Tätigkeiten wie Reden, Streiten, Witze erzählen, Bilder oder Straßenverkehr wahrnehmen, Dichten und Lieben benötigen wir Menschen nämlich Geist (Mind), und den haben heutige KI-Maschinen nicht. Es wird also immer unmissverständlicher deutlich, dass die zukünftigen Maschinen Geist benötigen, um gewisse Tätigkeiten des Menschen nachahmen zu können."

Dass Intelligenz, Geist und Bewusstsein Begriffe sind, unter denen nicht alle dasselbe verstehen - eine grundlegende Schwierigkeit der einschlägigen Diskussionen -, nimmt er zum Anlass, das unter ihnen Befasste zu umreißen. Zugleich gibt er einen kurzen Überblick über die Geschichte der KI und die beiden zentralen Herangehensweisen der Forscher, die einerseits auf logikbasierte Expertensysteme setzen und andererseits auf das derzeit angesagte maschinelle Lernen. Sodann schildert er, in welchen Anwendungen heute schon KI-Systeme eingesetzt werden, gibt manchen technologiepolitischen Rat und kommt schließlich auf jenen Forschungszweig, den er für besonders vielversprechend hält, um die KI intelligenter zu machen: sogenannte neuromorphe Computer, in denen unsere Vorstellung von der Funktionsweise des Gehirns nicht bloß als Software angenähert, sondern als Hardware physikalisch umgesetzt sein soll. Ein Ausblick mit Exkursen in die organische Elektronik und den Transhumanismus runden eine Analyse ab, die nachdenklich macht und die populäre Diskussion um KI kompetent ergänzt um Bereiche, die sonst häufig zu kurz kommen.

Weder eine irgendwie geartete künstliche "Superintelligenz" noch eine sich ihrer selbst bewusste Maschine sind in naher Zukunft zu erwarten, das ist Ergebnis der Reise Koenigs wie der Analyse Ottes. Beide kommen auf unterschiedlichen Wegen zu dem Ergebnis, dass physikalische Körperlichkeit und ein rudimentäres subjektives Empfinden unentbehrlich sind, um hier technologisch voranzukommen. Zuerst braucht es Verkörperung in einer Welt, dann geht's ans Denken. ALEXANDER ARMBRUSTER.

Gaspard Koenig: "Das Ende des Individuums". Reise eines Philosophen in die Welt der Künstlichen Intelligenz.

Aus dem Französischen von Tobias Roth. Galiani Verlag, Berlin 2021. 400 S., geb., 24,- Euro.

Ralf Otte: "Maschinenbewusstsein". Die neue Stufe der KI - wie weit wollen wir gehen?

Campus Verlag, Frankfurt am Main 2021. 248 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon SusanneEichholz am 07.11.2021
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