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henro boke

Pilgern auf Japanisch

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Dem Pilger ist der Weg das Ziel. Was aber, wenn er sich dabei ständig verläuft? Weil er als deutscher Dilettant ausgerechnet in Japan auf Wallfahrt geht? Der Weg heißt 'hachijuhakkasho' (88 Heilige Stätten) und schlängelt sich rund um die Insel Shikoku. Dort pilgern Menschen seit zwölfhundert Jahren, und zwar im Kreis, entlang einer Route von 1300 Kilometern, markiert durch 88 Tempel.
Gerald Koll hat sich allein auf diese lange Wanderschaft begeben. Er ist weder Buddhist noch spricht er Japanisch. Beste Voraussetzung also für eine Pilgerreise. Denn pilgern (von latein. 'peregrinus': fremd) bedeutet, sich der Fremdheit auszusetzen. So fremd wie inmitten japanischer Sprache und Schrift, Sitten und Sutren kann sich ein Europäer auf dem Jakobsweg nie fühlen.
Das Herumirren hat jedoch Methode. Gerade Irrwege halten oft die wahren Entdeckungen bereit. Über Weg und Abwege hat Gerald Koll einen luziden Reisebericht verfasst: über Feuerrituale, nächtliche Schrecknisse, erwachende Schlangen, Gift und Glück wochenlanger Monotonie sowie Momente des Verstehens jenseits der geläufigen Mittel. Winkt hier das Nirwana?
Die Aufzeichnungen des Autors sind ein hintergründiger Versuch über 'die Kunst, den Stock aufzusetzen'. Über das Pilgern auf der Spur von 'henro boke' jenem eigentümlichen Gemütszustand, der den Pilger nach und nach erfassen soll.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. Juni 2011
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
200
Reihe
KONNEX
Autor/Autorin
Gerald Koll
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
228 g
Größe (L/B/H)
197/121/15 mm
ISBN
9783902113764

Portrait

Gerald Koll

Gerald Koll, geb. 1966 in Kiel, lebt als freiberuflicher Kulturjournalist in Kiel und Berlin. Studium der Literaturwissenschaft. 1995 Promotion über Erotik im Stummfilm. Seit 1999 entstehen Dokumentarfilme für arte und 3sat, zumeist mit filmhistorischem Bezug, außerdem Essays und Prosa. Im Frühjahr 2007 pilgerte er zu Fuß um die Insel Shikoku. Daraus entstand sein erster abendfüllender Dokumentarfilm '88 pilgern auf japanisch' (2008).

Pressestimmen

'Ein erfrischend respektloser Kommentar zur grassierenden Pilgeritis.' Der Tagesspiegel

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