Erbe ist keine RechenaufgabeErben und Vererben hat erstaunlich wenig mit Paragrafen zu tun - und erstaunlich viel mit Menschen. Sobald Familien über Immobilien, Vermögen oder Verantwortung sprechen, treten Dinge ans Licht, die jahrelang sorgfältig verborgen waren: Erwartungen, Verletzungen, alte Rollen - und ein oft beeindruckendes Talent für Missverständnisse. Genau dort beginnt die eigentliche Arbeit. Gerhart Flothow, einer der erfahrensten Mediatoren für familiäre Erbkonflikte in Deutschland, weiß: Streit entsteht selten, weil jemand das Falsche will - sondern weil alle überzeugt sind, das Richtige zu wollen. In diesem Buch zeigt er, wie familiäre Gespräche entgleisen können, warum Logik in Erbfragen oft der erste Verlierer ist und wie man dennoch zu tragfähigen Lösungen gelangt - Lösungen, die nicht nur rechtlich funktionieren, sondern menschlich tragen. Mit einer Mischung aus Klarheit, feiner Ironie und wohldosierter Geduld führt er durch typische Konstellationen: vom verschwundenen Testament bis zur zweiten Ehe, die "rein zufällig" jünger ist als die eigenen Kinder. Flothow verbindet juristische, psychologische und menschliche Perspektiven zu einem Blick auf das Vererben, der entlastet - und manchmal auch erdet. Seine mediative Arbeit wurde in FAS, Zeit, Welt und anderen Leitmedien vorgestellt; aktuell widmet ihm das Capital-Sonderheft "Vererben" ein ausführliches Porträt. Seine zentrale Botschaft lautet: Wer früh spricht, muss später weniger streiten. Und wer versteht, worum es wirklich geht, kann den Familienfrieden sogar retten. Ein Buch für alle, die erben, vererben - oder lieber vorher klären möchten, bevor Schweigen teurer wird als jedes Erbe.