Die Wirkungsgeschichte der Wittenberger Reformation in Bayern und von dort aus nach Nordamerika und in den Pazifik und den Ostasiatischen Raum wird im vorliegenden Band punktuell dargestellt: Während Altbayern sich weitgehend der Reformation verschloss, wie Luthers Ingolstädter Gegenspieler Johannes Eck bezeugt, ist der Einfluss Wittenbergs im heutigen Bayern deutlich zu spüren. Durch Luthers Erziehungsgedanken, durch die selektive Rezeption Luthers bei Wilhelm Löhe, einem der Gründerväter des Luthertums in den USA und Wegbereiter der weltweiten Mission, oder durch die Erlanger Theologie Werner Elerts. Historisch gesehen haben Nürnberg (mit Melanchthon) und Regensburg (mit Nikolaus Gallus und dem Reformationsaltar) den Wittenbergern viel zu verdanken. Selbst die Frauenordination ist vom reformatorischen Priestertum aller Gläubigen her beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort - Luther und die Neuzeit - Nürnberg und der reichsstädtische Typus der lutherischen Reformation - Luthers Erziehungsdenken und dessen Rezeption in Bayern -Grundlagen, Wirkungsgeschichte und Gegenwartsbedeutung - Ekklesia semper reformanda -Metamorphosen der Regensburger Neupfarrkirche und ihrer Bilder vor und nach der Reformation - Das bayerische Anti-Wittenberg. Johannes Eck (1486-1543), Professor für Theologie an der Universität Ingolstadt - Zur Theologie Werner Elerts: Ihre Besonderheiten und ihr Anliegen vor dem Hintergrund des Erlanger Luthertums - Eine protestantische Italienreisende: Mme de Staëls Corinne ou l'Italie - Martin Luther und die Diakonie beim frühen Wilhelm Löhe - Pfarrerin sein in Bayern: Zur Geschichte und Bedeutung der Frauenordination - Lutheraner in den heutigen USA - Aktuelle missionstheologische Aspekte zur Wirkungsgeschichte der lutherischen Reformation im pazifischen und ostasiatischen Raum - Autorenverzeichnis