Ich habe das Buch Im Schatten von Giganten mit großer Begeisterung gelesen vor allem, weil es mich auf ganz neue Weise für die winzigen Lebewesen unter unseren Füßen sensibilisiert hat. Jasmin Schreiber nimmt uns mit in Mikrowelten, die man im Alltag oft gar nicht wahrnimmt: in Moos, unter Rinde, in Totholz, an Blüten oder auf altem Obst. Dabei schreibt sie so verständlich, anschaulich und oft auch humorvoll, dass man richtig Lust bekommt, selbst mit der Lupe rauszugehen.
Was mir besonders gefallen hat: Die Mischung aus persönlichem Erleben und wissenschaftlichem Hintergrundwissen. Man merkt, dass Schreiber Biologin ist aber sie erklärt Dinge so, dass man auch ohne Vorwissen gut mitkommt. Zwischendurch gibt es Infoboxen, in denen Fachbegriffe oder Zusammenhänge kurz erklärt werden. Dazu kommen viele schöne Fotos und Illustrationen, die das Ganze super ergänzen.
Kleine Kritik: Manche Abschnitte springen etwas schnell von Thema zu Thema, da hätte ich mir manchmal einen klareren roten Faden gewünscht. Und nicht alle Bilder sind top in der Qualität, vor allem die schwarz-weißen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Alles in allem ist Im Schatten von Giganten ein richtig tolles Sachbuch, das Lust auf Natur macht nicht in fernen Ländern, sondern direkt vor der Haustür. Wer sich für Tiere, Pflanzen und die kleinen Wunder des Lebens begeistert (oder es lernen möchte), ist hier genau richtig. Absolute Empfehlung!