Genet, Jean
Jean Genet, geb. am 19. Dezember 1910 als uneheliches Kind in Paris und von der Mutter ausgesetzt, wachst bis zum 13. Lebensjahr bei Pflegeeltern im Morvan auf. Mit Ende der Pflegschaft beginnt die Odyssee Genets durch die Institutionen der offentlichen Fürsorge, bis er in der berüchtigten Besserungsanstalt von Mettray landet. 18-jahrig verpflichtet sich Genet zum Militardienst und wird in den Nahen Osten, spater nach Marokko versetzt. Seitdem fühlt er sich von der arabischen Welt und den Menschen dort stark angezogen. In den 40er Jahren beginnt Genet zu schreiben, zunachst Gedichte und Romane, spater Theaterstücke. Seit den 60er Jahren veroffentlicht er zahlreiche politische Essays und Artikel, in denen er sich für die Sache der Benachteiligten engagiert. 1983 wird Genet mit dem Franzosischen Nationalpreis ausgezeichnet. Er stirbt in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1986. Seit einigen Jahren erfahrt Jean Genets literarisches Werk durch die Rezeption insbesondere zeitgenossischer Musiker wie David Bowie, Patti Smith oder He_loise Letissier eine neue Aufmerksamkeit.